Montag, 4. Januar 2010

89. Tag

Ich kauf mir ein Fahrrad.

Juhuu!

Ebenso ein freudiges wie auch befremdendes Erreignis.

Ich war - abgesehen von den letzten 2 Jahren - eigentlich immer mit dem Rad unterwegs, kann mich allerdings nicht daran erinnern, wann ich mein letztes Rad gekauft habe.
Rad-technisch war ich immer recyclingmaeszig unterwegs.

Hier spielt die Welt verrueckt.
Die Fahrraeder, die bei uns im Muell (und dann bei mir) landetet werden hier zu hohen Preisen verhoeckert.
Ein Topmodernes Mountainbike bekomm ich zum Schleuderpreis.

Eigentlich haett ichs anders erzaehlen sollen:
Ich geh zum Haendler und schau mir die Raeder an.
Aus Budget Gruenden ziehts mich zu den alten Kisten.
Die Preise lassen mich erschaudern.
Ich sag dem Verkaeufer meine Oberschmerzgrenze.
Daraufhin fuehrt er mich zu einem Rad, bei dessen Anblick es mir ob seiner Fetzigkeit den Atem verschlaegt.

Jetzt bin ich mobil.

88. Tag

Mein Babe gibt mir mein Weihnachtsgeschenk. Eine Massage.
2 Stunden lang knetet sie mich durch.

87. Tag

Procrastination
Man tut die Dinge nicht, die man tun will/sollte

Ein aeusserst nuetzliches Wort.

86. Tag

Ich nehm mein Babe auf ein Date.
Von den Kohlen vom ersten Zaubergig.
Zuerst zum Dinner, dann ins Ballett.
Mein erstes. Es ist fad.
Meistens.
Das Date rockte allerdings.


85. Tag

Silvester.
Wir tanzen in den Abend. 5 Rhythms.
Dann heim.
Dann auf den Stoke Newington Airport.

Ein Warehouse, das so heiszt.
In Stoke Newington gibt es keinen Flughafen.

84. Tag

Wieder ganz daheim.
In meinem Warehouse.
Die Katze ist verrueckt.
Ich nenn sie Coco-Loco.
Coco ist sein Name.
Loco, weil er verrueckt ist und Spanische Eltern hat. Adoptiveltern.

83. Tag

Im Urlaub soll die Kultur nicht zu kurz kommen!
National Gallery.

Ich komm drauf, dass ich Bilder eigentlich nicht so gern hab.
Dennoch mag ich Museen gern.
Irgendwie doch inspiriernd.

82. Tag

Das Schlafprogramm von gestern wird fortgesetzt.
Unterbrochen am Abend fuer einen Kinobesuch. Sherlock Holmes.
Wir sind leider enttaeuscht.


81. Tag

Wieder hier.
Der Besuch in Tirol nur kurz, doch nicht minder spannend.
Die Anstrengung der letzten Monate fordert ihren Tribut...
Schlaf


80. Tag

In meiner Familie gibt es einen weihnachtlichen Nichtangriffspakt. Mit anderen Worten keine Geschenke.
Obwohl dieser Pakt immer wieder gebrochen wurde, kann man sagen, dass das letzte Jahrzehnt weihnachtlich gesehen recht friedlich war.
In diesem Jahr hab ich beschlossen meine Liebsten in ein Scharmuetzel zu verwickeln.
Der Plan ist in einem Plattenladen in London einen Hinterhalt zu legen, waehrend sich die Familie in den Tiroler Bergen in Sicherheit wiegt. Allerdings einer falschen.
Den Erstschlag bildet eine Kombination aus Tom Waits' Live und David Grays Studio Album. Das Breitbandantibiotikum unter den chemischen Waffen fuer die Ohren gewissermaszen. Fuer Augen und Haende (und spaeter fuer Zunge und Nase): Das London Cookbook. Damit hab ich sie genau da, wo ich sie haben will fuer den emotionalen overkill:
Selbstgehaekelte Pulswaermer.
Schachmatt.

Schachmatt werde ich allerdings fast gesetzt. Schneefall in den letzten Tagen. Steigert sich heute. Damit auch die Zahl der abgesagten Fluege.
Wir kommen durch.
Wir kommen!

79. Tag

Angesichts der zukuenftigen freien Zeit vergeht der letzte Arbeitstag im Jahre 2009 wie im Flug.
Am Abend feiere ich Abschied von meinem Mitbewohner, der fuer 4 Wochen zu seiner Familie in Kolumbien abhaut. Das letzte Mal war er vor 2 Jahren dort.
Ich hau uebermorgen nach Tirol ab. Das letzte Mal war ich vor 2 Monaten dort.

78. Tag

Nix tun. Die Suesze dieser Worte ist beinahe unheimlich. Nix tun.
Nix tuan. Nicht einmal der aergste Tiroler Dialekt kann dieser Suesze Abbruch tun.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich meine Mittiroler veraergere, moechte ich einen Gedanken spinnen.
Die TirolerIn ist deshalb oft wortkarg, weil die Worte muehsam aus dem inneren Steinbruch herausgehauen werden muessen, nur um dann langsam mit kehligen ch's und kantigen k's und rauhen r's von der Zunge zu brechen.


77. Tag

Aufstehen in dem Wissen, dass man nix tun muss. Und morgen auch nicht.


76. Tag

Composition.
3 Monate gearbeitet und geschwitzt und gestoehnt und gezerrt und wofuer?
Fuer eine 15 Minuten Auffuehrung.

Ich bin zufrieden mit mir. jaja und mit meinen Pappenheimern auch.

75. Tag

Mit einigen meiner Schauspieler geht ihr Ego durch. GottseiDank nicht mit allen.
Ich scheiss drauf, schlieszlich ist morgen die Auffuehrung.
Ab in den Park und backen bei Minustemperaturen.
"Da kannst du ungestoert backen."
"Ungehoert sterben" meinte er wohl.

74. Tag

Das Weihnachtsgeschaeft soll auch meine Taschen/Kassen fuellen. Extraschichten im Kipferl werden im neuen Jahr hoffentlich in ein Fahrrad investiert.
Yeah.

73. Tag

Ein Composition Proben Tag wird aufgelockert durch Besuch aus Oesterreich. Mit meinem Lieblingstiroler in mein Lieblingscafe und dann in mein Lieblingsheim.
Er laedt mich in Ronnie Scott's Jazz Club in SOHO ein.


72. Tag

In London ist es arschkalt. Auch im Park.
Meine Aufgabe ist 6 Gugelhupf zu backen. (Ich waer stark dafuer, dass der Plural von Gugelhupf Gugelgehuepfe lautete.)

Leider gibt es nur eine Kuchenform. Das macht die Sache ein wenig kompliziert.

Die Kaelte machts nicht leichter. Sie macht den Eiklar-Schnee zu echtem Schnee und damit backunfaehig.
Ich muss den Schnee in meinen Achselhoehlen auf Zimmertemperatur halten.
Ich moechte fast sagen, dass dies dem Kuchen die noetige Wuerze verleiht.
Hm.

Gottseidank ist der Tag bald vorbei.



71. Tag


Hanukka Party!
Als nicht-Jude hab ich sowas ja noch nie erlebt.
Ich kanns aber empfehlen. Mit juedischen Liedern und juedischen Taenzen.
Da koennten sich die Katholen eine Scheibe abschneiden.

70. Tag

Frau Stockinger gibt eine Party! Ich hab sie seit Wochen nicht mehr gesehen und freu mich schon.

69. Tag

Composition. Endlich sind wir fertig. Ist auch gut so. In einer Woche muessen wirs zeigen.
Ich bin zufrieden.
Gruppendinge sind interessante Sachen. Es entstehen viele Dinge, die gut sind und die nicht geplant sind. Andererseits koennt ich die Scheisskerle oft treten, weil sie Dinge tun, die ich beim besten Willen nicht verstehe und die ich nicht rauskrieg aus den Kerlen. Um der Wahrheit die Ehre zu geben sind es eher die Maedels als die Jungs, die manchmal schwierig sind.
Hm.

Ich treff den Hermann. Zum zweiten Mal seit er hier ist. Und nicht zum letzten Mal, wie ich hoffe.

68. Tag

Mittwoch.
Sowohl vom Namen als auch von der Position her kein Kandidat fuer den Tag der Woche.
Mittwoch.
Neenee.

67. Tag

Meine Gruppe zeigt mir, was sie letzten Donnerstag gemacht hat.
Die Composition ist ploetzlich doppelt so lang. Die Szenen der Improvisation vom Montag wurden zusammengefuegt.
Meine Aufgabe ist nun Faeden zu knuepfen zwischen diesen losen Szenen.

Oder vielleicht scheiss ich auf Faeden? Und etabliere das als meinen Regiestil?
Eher nicht.

66. Tag

Ich hab mein monatliches 6 Augengespraech mit meinen Lehrern.
Sie loben mich fuer meine Composition - dafuer wie jetzt alles zusammengeht.
Ich hab keine Ahnung, was meine Gruppe letzten Donnerstag getrieben hat und versuche das vor meinen Lehrern nicht zu zeigen.

Ich will ein Fahrrad!

65. Tag

Ich erhalte schlechtwetterfrei. Unbezahlt.
Dennoch nicht uebel.
Ich erkundige Stoke Newington. Da wohn ich jetzt.
Eine schmucke Gegend.

64. Tag

Endlich zieh ich in meine neues Zimmer. Das groesste und wunderbarste Zimmer in meiner bisherigen Londonzeit.
Mit Mitbewohnern, die durchschnittlich juenger und dennoch durchschnittlich erwachsener sind als die in der Unit der Verrueckten.

63. Tag

Fieberfrei Juhuu!
Ich bleib im Bett und schlaf viel. Allerdings nicht so viel wie in den letzten beiden Tagen.

62. Tag

Composition.
Ohne schlechtes Gewissen ueberlass ich meine Gruppe sich selbst.
Es ist interessant zu sehen, wie eine Grippe die Prioritaeten ploetzlich verschiebt.

61. Tag

Ich spreche anscheinend deutsch im Fieberwahn. Niemand versteht mich.

60. Tag

In der Schule zwingt mich ein Energieeinbruch in die Knie.
Ein zweistuendiges Nickerchen am Nachmittag richtet mich wieder fuer den Umzug auf.
Ich bring mein Zeug in mein neues Heim, eine Freundin faehrt mich gegen Geld. Hm.
Freundschaftsdienste gibts anscheinend nicht mehr.

Ich fahr zu meiner Liebsten und falle dort schuettelfrost gebeutelt ins Bett.

59. Tag

Mein Gast verlaesst mich in aller Hergottsfrueh.
Des Nachmittags treff ich mich mit meine Compositiongruppe. Wir improvisieren ca eine Stunde lang, finden wie immer wundervolle Sachen, die allerdings wie immer nicht zusammenpassen. Zumindest in meinem Kopf nicht.
Die letzte Nacht in der Unit Madness bricht an.
Ich habe meine Siebensachen beinahe alle schon gepackt.
Ich hab nicht viel Zeug und das ist gut.


58. Tag

Es regnet wie aus Eimern und die Arbeit im Park ist dementsprechend locker. Wenn auch feucht kalt.
Ich treff mich mit dem Thomas und wir beschlieszen unsere sonntaegliche Kinotradition von vor vielen Jahren wieder zu beleben. Im Prince Charles Cinema.
Wir sehen "A Serious Man", ein Film, der mich sehr deprimiert.
Was fuer ein Abschiedsabend.

57. Tag

In der Frueh fahren wir zum Borough Market und treffen Guillaume. Halb zufaellig. Ich weisz, dass er Samstags dort arbeitet, habs aber irgendwie vergessen.
Anschlieszend mach ich meine Lieblingstour: Die Themse entlang zur Tate, dann weiter bis zum Trafalgar Square und dann nach Soho.
Von dort heim.
In die kalte feuchte Unit M.

Die Umgebung treibt uns raus ins Passing Clouds.
Es ist uebersiedelt, seit ich das letzte Mal dort war, allerdings nur ums Eck.


56. Tag


Der Thomas kommt!
Ich hol ihn in der Liverpool Street Station ab und wir gehen auf ein Bier.
Auf dem Weg zum Bier ruft Guillaume an.
Wir hatten ja am Dienstag die Audition.
Ich hatte den Eindruck, dass sie alles andere als erfolgreich war.
Doch sie wollen uns fuer zwei Abende.
So gehts manchmal.

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