Montag, 12. Oktober 2009

13. Tag

Ein Mitbewohner ist auf Urlaub. Sein Zimmer ist untervermietet an einen Tätowierer. Der tätowiert nun nach und nach das ganze Haus. Beziehungsweise die Bewohner.
Manchmal denke ich darüber nach, mich tätowieren zu lassen, allerdings nie ernsthaft.

Ich denke, es ist Bindungsangst. Ich bin an meine Haut gebunden. Ich bin praktisch meine Haut. Und somit alles, was auf ihr ist.
Ich bin zwei Muttermale weniger. Zwei gutartige noch dazu. Hm.

Eben gehoert:
My brother is 16 and he just got a tattoo: The name of his girlfriend.

Viel Glueck mein Lieber.


12. Tag

Der Park fremdelt noch ein wenig. Verständlich, schließlich haben wir uns schon lange nicht mehr gesehen.

Er schafft mich dennoch.
Nur mehr die Downloads meiner Schwester können mich retten, in dem sie mir ein wenig Ablenkung bieten.


11. Tag

Verschlafener Samstag. Mit viel Essen.
Viel Essen ist eines meiner Langzeitprojekte.
Ich verfolge es manchmal mit mehr manchmal mit weniger Erfolg.
Aber so ist das im Leben.
Ein ständiger Kampf, ein ständiges Hin und Her, meine lieben Kinder.

10. Tag

Lydie ist seit geraumer Zeit in der Unit M zurück und hat eine transportable Bühne aus Frankreich mitgebracht.
Die wird nun in unserem Wohnzimmer installiert.

9. Tag

Composition.
Endlich bin ich am Drücker.
Unter meiner Führung werden die jungen Mimen über sich selbst hinauswachsen und neue Gipfel erstürmen.
Oder so.

Das Thema:
Fighting
Arguing
Disagreeing

8. Tag

2 Schultag. Der Enthusiasmus wird gebremst von Muskelkater. Und dem britischen Gesundheitssystems.
Dazu muss ich ein wenig ausholen, meine Freunde.
Ich bin aus Österreich um zwei Muttermale leichter heimgekehrt. Dafür frisch vernäht. Aus zeitlichen Gründen war es meiner österreichischen Hautärztin nicht möglich die Fäden vollständig aus meinem Körper zu entfernen. Sie hat es bei Gott versucht. Sie wollte nicht recht glauben, dass Ärzte in England auch Fäden ziehen können- Ich finde, dass alles über sie aus, was man wissen muss.

Mein Hausarzt hier ist leider am anderen Ende der Stadt. Noch aus der Zeit, wo ich mit der Nonne ein Dach teilte.
Ich mach also einen Termin zum Fädenziehen aus und reise durch die halbe Stadt. Woraufhin das Scherzkeks meint, ob ich nicht in ein paar Tagen wieder kommen könne. Wenn die Schwester da ist, die macht solche Sachen.
Ich sag ihm, wo ich wohne und ca. 40 Sekunden später sind die Fäden heraußen.
Hm.

Erinnert mich ein wenig an die Post und die eingeschriebenen Briefe.

Ich versuch das auch mal. Wenn das nächste Mal eine Meterlange Warteschlange im Park ist, frag ich die Leute höflich, aber bestimmt, ob es ihnen was ausmacht morgen, oder übermorgen wieder zu kommen. Meine Kollegin ist dann da.

Ich freu mich schon.


Nach dem Arzt auf die Uni: Ein Iraner hat darüber gesprochen, wie er Theater macht.
Zwei Highlights:
„Our project started from ideas we had.“
(Zeig mir mal jemanden, dessen Projekte nicht mit einer Idee starteten, Genie.)

#2
„The process would have been different, if there had been other people in the project.“




7. Tag

Erster Schultag.
Ende letzten Jahres hatte ich ziemlich genug von der Schule und meinen Lehrern. Jetzt freu ich mich wieder hier zu sein.
Ich bin jetzt einer der 3rd-Year-People. Yeah.
Außerhalb des kleinen Studios heißt das natürlich nix.
Alles halt immer eine Frage das Bezugssystems.
Meines ist das Universum und dazu möchte ich nur George Michael zitieren: „Freedom“
(Ich bin mir nicht sicher, ob er das selbst geschrieben hat… In dubio pro George allerdings. So sagt man das hier.)


6. Tag

Alle Welt verabschiedet sich. Frau Stockinger steigt aus dem Kipferl Business aus, Ursi macht eine Schwangerschaftspause,…
Der harte Kern bleibt, doch es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Treffen mit dem Franzosen.
Ich kauf mir ein Buch, das ich schon lange haben will. Spirit Theater von Eugene Burger.


5. Tag

Der Park hat mich wieder. Wir haben einander kaum vermisst, aber was kann man tun. Irgendwie brauchen wir einander doch.


4. Tag


Meine Mitbewohner sind zwar nette Kerle, allerdings schon ziemliche Saubeitl manchmal.
Deshalb nehme ich den Putzkübel in die Hand und geh mit gutem Beispiel voran. Nach und nach keimt der ausgesäte Samen der Reinlichkeit in einem nach dem anderen auf und wir putzen alle gemeinsam, singen Lieder… es ist schön, wenn die gemeinschaftlichen Aktivitäten über Joints drehen hinausgehen, etwas in dem ich nach wie vor keine Erfüllung finde.
Mein Besuch räumt meine Zweifel an meiner sozialen Kompatibilität aus. Allerdings ist es auch mein Besuch.

Wir treffen Menschen in Stoke Newington. Die Locals meinen, dass die einzigen beiden tanzbaren Ausgehmöglichkeiten hier entweder der Lesben- oder der Salsaclub sind.
Da ich schlechte Erfahrungen mit Salsa und gute mit Lesben gemacht habe, plädiere ich für die Frauen, werde allerdings überstimmt.
Immerhin, in guter Gesellschaft ist auch Salsa annehmbar.

3. Tag

Viel zu früh beginnt die Arbeit wieder. Selbstverwirklichung beim Kuchenbacken? I don’t think so.

Am Abend geh ich widerwillig auf eine Party. Einzig allein, um Frau Stockinger und ihren Liebsten zu treffen. Die beiden kommen erst später und ich muss in der Zwischenzeit mit einem Betrunkenen 50 Jährigen reden – praktisch ein Arbeitskollege von mir, den ich leider sowohl zu wenig als auch zu viel kennen, um das Gespräch zu beenden.



2. Tag

Lieber Wilhelm, ich habe eine Bekanntschaft gemacht. Eine die näher an mein Herz geht, ich habe… Ich weiß nicht.

Eben diese Bekanntschaft hat 3 Wochen bei ihrer Familie verbracht. Ich hol sie vom Flughafen ab und bring gleichzeitig den Babygott und seine Mutter zum Flughafen. Ein netter Zufall-



1. Tag

Das letzte Jahr hatte nur 299. Tage. Eigenartig. Wo sind die restlichen 66 geblieben? In Österreich wahrscheinlich.
Wie dem auch sei.
Auf meinem Flug nach London, wen treffe ich?
Den Kerl, mit dem ich vor 2 Jahren für vier Wochen ein Zimmer geteilt habe. Der, der wegen Menschenhandel gesucht wurde und diese Anzeige wegen Körperverletzung hatte. (Zumindest vom zweiten weiß ich, dass es ungerechtfertigt war.)
Aber genug von ihm.

Die Reise war glücklicherweise unaufregend. So ungern ich abreise, so gerne komme ich an. In London und in Tirol.

Ich hatte kurz Bedenken, ob mein Haus noch steht. Und mein Zimmer noch frei ist.
Doch alles unbegründet.
Die vier Kätzchen sind dem Rattenstadium entwachsen und sind ordentliche kleine Kätzchen.

Der Babygott und seine Mutter sind noch hier, sie reisen erst morgen ab. Hippies halt, da ist kein so großer Unterschied zwischen heute und morgen.

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