Freitag, 9. Januar 2009

83. Tag

Konto Juhuu! Endlich bin ich in Besitz eines englischen Kontos. Diese Saubeitl haben sich ziemlich quer gelegt. Aber nicht mit mir.
Die Sonne scheint wieder.

Und das ist gut. Jetzt, da halb Europa friert...
Wohin wird das noch führen.

82. Tag

London zeigt sich nicht gerade von der besten Seite. Grau in Grau. Und auch in Herrn Fusis Seele war trübes Wetter.
Was tun?
Essen hat noch jede Depression geheilt. Warum auch nicht bei mir. Neujahrsvorsatz: Neue Dinge ausprobieren. Dieses Jahr: Fresskur.
Telefonate lassen die Sonne wieder scheinen.

81. Tag

Ich habe meine Pulswärmer verschenkt. Handgemachte Prachtstücke. Angesichts der Kälte kommen Zweifel an meiner Großmütigkeit auf. Freilich, ich habe meine dicken Socken noch, da darf man nicht klagen. Besonders nicht, wenn man im Gegenzug einen Kompass bekommen hat. Der zeigt zwar nicht nach Norden, doch wer will schon in den Norden? Ich sicher nicht, denn da bin ich ja schon.

Der Kompass führt mich in die Strickwarenabteilung, ich erstehe wundervolle Wolle in einem saftigen Rot nebst einer Häckel Nadel.
Während meines Abenddienstes bin ich derart unterfordert, dass ich mit Wolle und Nadel in ein Eck verdrücke und ein Pulswärmerhäckelexperiment starte.
Beim Häckeln halt ich’s wie meine Mutter beim Backen. Rezepte sind was für Memmen, entweder man hat’s im Gefühl oder nicht.
Sie hat’s im Gefühl, ich eher nicht.
Der rechte wird ganz passabel, der linke ein wenig zerknautscht.

P.S. Meine Begeisterung für Grey’s Anatomy nimmt rasant ab. Es ist doch recht einfach gestrickt. Neben der Häckel-Challenge war ich in der Lage eine Trefferquote von 95% für meine Vorhersagen zu erzielen. Das spricht weder für mich noch für die Serie. (Woher konnte ich denn wissen, dass der Nazi schwanger wird?)



80. Tag


Wie es Schicksal so will, fliege ich mit M, meinem Freund, nach London. Unabhängig von einander haben wir am selben Tag den Rückflug gebucht.
So sitzen wir im Flugzeug und freuen uns miteinander oder machen uns gegenseitig Mut. Je nach dem, was man grad so braucht.

Da ich auf die Großstadt eh nicht so heiß bin, lass ich mich überreden mit ihm durch Südengland zu gondeln, um sein untergestelltes Zeug einzusammeln.
Die Sache entwickelt sich zum Road-Trip, die scharfen Anweisungen der weiblichen Stimme des Navigationssystems bringen uns auf den rechten Weg. Wir versuchen sie aufzureißen, doch vergeblich. Wir blitzen beide ab, unsere Beziehung bleibt rein geschäftlich. Wir sehen keinen Grund mehr Rücksicht auf sie zu nehmen, bemühen uns nicht mehr unsere Proleten Fassade aufrecht zu erhalten und reden endlich über unsere Gefühlswelt. Eigentlich muss man Gefühlswelten sagen. Nicht nur, weil wir zu zweit sind, sondern weil selbst für einen für uns der Singular nicht ausreicht.
Niemand ist eine Insel und stille Wasser sind tief. Nicht nur rund um die Insel, sondern auch auf ihr. Und unter ihr.

Der Trip endet mit viel Umzugszeugsgeschleppe in einer klirrend kalten englischen Nacht.

Heute ist der 80. Tag. Ich hab es vielleicht nicht um die Welt geschafft, aber immerhin einmal nach London und zurück und wieder hin.

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