290. Tag
Der Tag begann damit, dass ich ein email von den Londoner U-Bahnen erhalten habe mit dem Hinweis auf ihren Streik, der morgen beginnt.
Ein Tag voller Ärger über die bevorstehenden Unannehmlichkeiten wird beschlossen von einem weiteren email:
Der Streik wurde abgesagt.
Ich habe auf Wikipedia einen Artikel über die U-Bahn Anschläge vom Juli 2005 gelesen. Schrecklich.
(Alle Ereignisse haben nichts miteinander zu tun. Außer den bereits genannten Zusammenhängen natürlich.)
289. Tag
Ich glaube, dass man es als Philosoph geschafft hat, wenn alle Leute, die vor einem philosophiert haben, schlichtweg die „Vorsokratiker“ genannt werden.
In den seltensten Fällen kann man sich etwas davon kaufen.
Aber das stört sie anscheinend wenig. Die Philosophen.
„…daß es für die Philosophen ein leichtes ist, reich zu werden, wenn sie dies wollen, daß es aber nicht das ist, was sie interessiert.“
(Aristoteles)
288. Tag
Ich hab mir heute die Mime-Aufführung einer Freundin angesehen. In einer wunderbaren, stimmungsvollen Lagerhalle, die man sich merken muss.
287. Tag
Warum gibt es in Österreich diese ausgeprägte Kaffeehaustradition?
Eine Frage, die mich erst interessiert hat, als sie mir gestellt wurde.
Die Antwort darauf liegt anscheinend bei den Türken, die das schwarze Gold (wie ich gerne die Flüssigkeit nenne, die viele Menschen anzutreiben scheint) zu uns gebracht haben.
Dazu fällt mir ein Kanon ein, der mir im Musikunterricht der Unterstufe beigebracht wurde:
C-A-F-F-E-E trink doch nicht so viel Caffee
Nicht für Kinder ist der Türkentrank
Schwächt die Nerven, macht dich blass und krank
Sei doch kein Muselman, der ihn nicht lassen kann.
Dazu fällt mir ein, dass der Musikprofessor gern ein Jäckchen trug, dessen Knöpfe (wenn auch nur entfernt) an Hackenkreuze erinnerten.
Scherzhalber haben wir sie die Hackenkreuzknöpfe genannt.
Jetzt frage ich mich, ob es doch weniger Zufall und mehr Absicht war?
Nein, das frag ich mich natürlich nicht.
Nur nichts Schlechtes über andere sagen. Hoho.
286. Tag
Hochzeitstag!
Ich muss länger arbeiten und drohe in Zeitknappheit zu geraten. Doch ich lege einen phantastischen Endspurt hin und schaff es um 5 Minuten vor 9 an der Tür zu läuten. Mit dem Ergebnis, dass ich die Braut aufwecke.
Der Rest der lateinamerikanischen Hochzeitsgesellschaft trudelt ca. eine Stunde später ein.
Ich hab mich inzwischen schon mit den MitbewohnerInnen angefreundet.
Einige der Hochzeitsfeiergäste stehen dem Brautpaar nicht sonderlich nahe. Ich werde des Öfteren für den Bräutigam gehalten. Es liegt wahrscheinlich am Zylinder, den ich von meiner Vermieterin geliehen habe. Er ist der Zylinder ihres Großvaters und dementsprechend edel…
Natürlich kläre ich das Missverständnis nicht auf und zucke nur wissend lächelnd mit den Schultern. (Früher oder später kommen sie schon drauf.)
Gegen 11 brechen wir auf zu eigentlichen Bestimmungsort. Der nahe gelegene Friedhof. Ich zögere noch ob der Illegalität des Unternehmens.
Doch ich denk mir: So oder so werde ich etwas erleben. Als nichts wie über die Mauer.
Der Friedhof ist wunderschön und sehr groß. Die Gräber sind für englische Verhältnisse ungewöhnlich asymmetrisch angelegt, was es nicht gerade einfach macht in der Dunkelheit seinen Weg zu finden.
Ich rede mir ein, dass die Unebenheiten, über die ich stolpere, hoffentlich Grabsteine sind. (Es hat in letzter Zeit viel geregnet…)
Wie dem auch sei, nach einigem Hin und Her kommen wir zu der alten Kirche in der Mitte des Friedhofs. Dort wird leise zum Tanze aufgespielt. Gegen 3 muss ich diesen heiligen Ort allerdings verlassen. Die Arbeit ruft am nächsten Tage.

(Ich bin in der Dunkelheit gegen einen Baum gelaufen. Deshalb sieht mein Gesicht so komisch aus.)
285. Tag
Kaufrausch.
Ich habe mir für die Hochzeit was ganz feines in einem 2nd Hand Laden. Einen dunkelblauen Samtanzug.
Heiß.
Leider konnte ich mich von da an nicht mehr stoppen.
Ich spielte schon lange mit dem Gedanken mir ein Kickboard zu kaufen. Heute bin ich auf der Suche nach 2nd Hand Läden auf ein Skateboardgeschäft gestoßen. Ich konnte der Verkäuferin das Vorführmodell abschwatzen, allerdings immer noch für ein Heidengeld.
J. wird mich schimpfen… gut, dass sie nicht da ist.
284. Tag
Aufgrund des Kälteeinbruchs, der London in den letzten Tagen (Wochen?) heimsucht, konnte ich früher das Arbeitsschlachtfeld verlassen.
Ich bin losgezogen, um etwas zu erleben.
Und hab mir ein Buch gekauft: Learn Spanish in 10 minutes a day
Die perfekte U-Bahn Lektüre.
283. Tag
U., meine Arbeitskollegin, heiratet nächsten Februar und liegt mir seit Wochen ständig in den Ohren. Wegen Einladungen, Hochzeitskleider, Bands,…
Ein Arbeitskollege ihres Zukünftigen heiratet und die haben vor einem halben Jahr Einladungen verschickt für die Hochzeit nächsten August.
Da schätz ich die südamerikanische Art. Diese sms habe ich heute früh erhalten:
You’re officially invited to Andy&Natali’s wedding celebration. 15th of August meeting in… to go to … cemetery. Bring salads, candles, blankets cushions. We appreciate as presents: whatever, plants, big pots, sex toys etc. We’d love to see you! Dress code: Tim Burton’s Corpse Bride
Ich freu mich und frag mich, was ich anziehen soll.
Ein Tag voller Ärger über die bevorstehenden Unannehmlichkeiten wird beschlossen von einem weiteren email:
Der Streik wurde abgesagt.
Ich habe auf Wikipedia einen Artikel über die U-Bahn Anschläge vom Juli 2005 gelesen. Schrecklich.
(Alle Ereignisse haben nichts miteinander zu tun. Außer den bereits genannten Zusammenhängen natürlich.)
289. Tag
Ich glaube, dass man es als Philosoph geschafft hat, wenn alle Leute, die vor einem philosophiert haben, schlichtweg die „Vorsokratiker“ genannt werden.
In den seltensten Fällen kann man sich etwas davon kaufen.
Aber das stört sie anscheinend wenig. Die Philosophen.
„…daß es für die Philosophen ein leichtes ist, reich zu werden, wenn sie dies wollen, daß es aber nicht das ist, was sie interessiert.“
(Aristoteles)
288. Tag
Ich hab mir heute die Mime-Aufführung einer Freundin angesehen. In einer wunderbaren, stimmungsvollen Lagerhalle, die man sich merken muss.
287. Tag
Warum gibt es in Österreich diese ausgeprägte Kaffeehaustradition?
Eine Frage, die mich erst interessiert hat, als sie mir gestellt wurde.
Die Antwort darauf liegt anscheinend bei den Türken, die das schwarze Gold (wie ich gerne die Flüssigkeit nenne, die viele Menschen anzutreiben scheint) zu uns gebracht haben.
Dazu fällt mir ein Kanon ein, der mir im Musikunterricht der Unterstufe beigebracht wurde:
C-A-F-F-E-E trink doch nicht so viel Caffee
Nicht für Kinder ist der Türkentrank
Schwächt die Nerven, macht dich blass und krank
Sei doch kein Muselman, der ihn nicht lassen kann.
Dazu fällt mir ein, dass der Musikprofessor gern ein Jäckchen trug, dessen Knöpfe (wenn auch nur entfernt) an Hackenkreuze erinnerten.
Scherzhalber haben wir sie die Hackenkreuzknöpfe genannt.
Jetzt frage ich mich, ob es doch weniger Zufall und mehr Absicht war?
Nein, das frag ich mich natürlich nicht.
Nur nichts Schlechtes über andere sagen. Hoho.
286. Tag
Hochzeitstag!
Ich muss länger arbeiten und drohe in Zeitknappheit zu geraten. Doch ich lege einen phantastischen Endspurt hin und schaff es um 5 Minuten vor 9 an der Tür zu läuten. Mit dem Ergebnis, dass ich die Braut aufwecke.
Der Rest der lateinamerikanischen Hochzeitsgesellschaft trudelt ca. eine Stunde später ein.
Ich hab mich inzwischen schon mit den MitbewohnerInnen angefreundet.
Einige der Hochzeitsfeiergäste stehen dem Brautpaar nicht sonderlich nahe. Ich werde des Öfteren für den Bräutigam gehalten. Es liegt wahrscheinlich am Zylinder, den ich von meiner Vermieterin geliehen habe. Er ist der Zylinder ihres Großvaters und dementsprechend edel…
Natürlich kläre ich das Missverständnis nicht auf und zucke nur wissend lächelnd mit den Schultern. (Früher oder später kommen sie schon drauf.)
Gegen 11 brechen wir auf zu eigentlichen Bestimmungsort. Der nahe gelegene Friedhof. Ich zögere noch ob der Illegalität des Unternehmens.
Doch ich denk mir: So oder so werde ich etwas erleben. Als nichts wie über die Mauer.
Der Friedhof ist wunderschön und sehr groß. Die Gräber sind für englische Verhältnisse ungewöhnlich asymmetrisch angelegt, was es nicht gerade einfach macht in der Dunkelheit seinen Weg zu finden.
Ich rede mir ein, dass die Unebenheiten, über die ich stolpere, hoffentlich Grabsteine sind. (Es hat in letzter Zeit viel geregnet…)
Wie dem auch sei, nach einigem Hin und Her kommen wir zu der alten Kirche in der Mitte des Friedhofs. Dort wird leise zum Tanze aufgespielt. Gegen 3 muss ich diesen heiligen Ort allerdings verlassen. Die Arbeit ruft am nächsten Tage.

(Ich bin in der Dunkelheit gegen einen Baum gelaufen. Deshalb sieht mein Gesicht so komisch aus.)
285. Tag
Kaufrausch.
Ich habe mir für die Hochzeit was ganz feines in einem 2nd Hand Laden. Einen dunkelblauen Samtanzug.
Heiß.
Leider konnte ich mich von da an nicht mehr stoppen.
Ich spielte schon lange mit dem Gedanken mir ein Kickboard zu kaufen. Heute bin ich auf der Suche nach 2nd Hand Läden auf ein Skateboardgeschäft gestoßen. Ich konnte der Verkäuferin das Vorführmodell abschwatzen, allerdings immer noch für ein Heidengeld.
J. wird mich schimpfen… gut, dass sie nicht da ist.
284. Tag
Aufgrund des Kälteeinbruchs, der London in den letzten Tagen (Wochen?) heimsucht, konnte ich früher das Arbeitsschlachtfeld verlassen.
Ich bin losgezogen, um etwas zu erleben.
Und hab mir ein Buch gekauft: Learn Spanish in 10 minutes a day
Die perfekte U-Bahn Lektüre.
283. Tag
U., meine Arbeitskollegin, heiratet nächsten Februar und liegt mir seit Wochen ständig in den Ohren. Wegen Einladungen, Hochzeitskleider, Bands,…
Ein Arbeitskollege ihres Zukünftigen heiratet und die haben vor einem halben Jahr Einladungen verschickt für die Hochzeit nächsten August.
Da schätz ich die südamerikanische Art. Diese sms habe ich heute früh erhalten:
You’re officially invited to Andy&Natali’s wedding celebration. 15th of August meeting in… to go to … cemetery. Bring salads, candles, blankets cushions. We appreciate as presents: whatever, plants, big pots, sex toys etc. We’d love to see you! Dress code: Tim Burton’s Corpse Bride
Ich freu mich und frag mich, was ich anziehen soll.
philosophil - 19. Aug, 23:38