86. Tag
Ich bin heute an meinem freien Tag (!) ausgezogen, um mein Viertel zu erkunden und bin durch Zufall in eine Kirche geraten. Das penetrante Glockenläuten hat mich gerufen.
Ich hab mich reingesetzt und gewartet, dass Gott zu mir spricht. Dass er mir etwas sagt, wie: „Philipp, führe mein Volk über die Themse an den Inn und ersäuf sie alle dort. Die, die überleben, sollst du als Hexen verbrennen. Sollten wider Erwarten auch Männer überleben, so binde sie an ihren Arschhaaren zusammen und ziehe, sie über deinem Kopf schwingend wie einen Morgenstern, in Jerusalem ein, um das Ende der Matrix zu verkünden.“
Ich mag Kirchen ausgesprochen gern. Ich setz mich manchmal rein und red mit Gott. Beschwer mich darüber, dass ich so ein klein kariertes Arschloch bin. Er sagt nichts. Aber ich merk, dass ich an Gott glaube. Weil manchmal alles Sinn macht.
Ich muss nur aufpassen, dass ich aus der Kirche wieder rauskomme, bevor der Gottesdienst beginnt. Gottesdienste schaffen es immer wieder dieses Gefühl der Sinnhaftigkeit zu zerstören.
Heute ist es mir nicht gelungen. Auf einmal war ich von Menschen umzingelt, die Türen waren zu und der Eintrittsjingle wurde aufgespielt.
Meine Anwesenheit hat den Altersdurchschnitt schlagartig auf ca. 75 gesenkt.
Sollte jemand ein Diplomarbeitsthema suchen, dann hab ich eines: „Jedes Volk erhält den Gottesdienst, den es verdient. Die Faden einen Faden. Die Lustigen einen Lustigen.“
Ich fühl mich von meiner Geschichte her in der katholischen Kirche beheimatet, und doch weiß ich, dass ich da nicht bekomme, was ich brauche. Daher plädiere ich für die Abschaffung von Gottesdiensten. (Mit leichten Schuldgefühlen wegen der Beheimatung.)
Und rufe dazu auf Feste zu feiern mit Südamerikanern. Denn sie bringen einen mehr in Kontakt mit sich selbst als 10 Gottesdienste.
Manchmal denke ich, dass Gott etwas ist, das dich dazu bringt zu schreien und zu stampfen, das dich aufbläst, sodass deine Rippen knacken.
So wie gute Musik.
So etwas habe ich in einem Gottesdienst noch nie empfunden. Ich bezweifle, dass das je geschieht.
Ich hab jetzt ein bisschen den Faden verloren.
Und vielleicht auch den ein oder anderen Leser. Gott ist ein heikles Thema.
Dazu kann ich nur sagen, dass ich Arbeitshypothesen aufstelle. Und liebend gern bereit bin, dem nächsten Guru, der kommt und mir ein sorgenfreies, sicheres Leben verspricht, mein ganzes Geld in den Rachen zu werfen.
HOHO. Man sollte aufhören, wenn man nur mehr Blödsinn schreibt.
P.S. Ich hab ein Zitat gefunden. Von Carolyn Forche: „the silence of God is God“
Was soll man davon halten. The easy way out?
Ich hab mich reingesetzt und gewartet, dass Gott zu mir spricht. Dass er mir etwas sagt, wie: „Philipp, führe mein Volk über die Themse an den Inn und ersäuf sie alle dort. Die, die überleben, sollst du als Hexen verbrennen. Sollten wider Erwarten auch Männer überleben, so binde sie an ihren Arschhaaren zusammen und ziehe, sie über deinem Kopf schwingend wie einen Morgenstern, in Jerusalem ein, um das Ende der Matrix zu verkünden.“
Ich mag Kirchen ausgesprochen gern. Ich setz mich manchmal rein und red mit Gott. Beschwer mich darüber, dass ich so ein klein kariertes Arschloch bin. Er sagt nichts. Aber ich merk, dass ich an Gott glaube. Weil manchmal alles Sinn macht.
Ich muss nur aufpassen, dass ich aus der Kirche wieder rauskomme, bevor der Gottesdienst beginnt. Gottesdienste schaffen es immer wieder dieses Gefühl der Sinnhaftigkeit zu zerstören.
Heute ist es mir nicht gelungen. Auf einmal war ich von Menschen umzingelt, die Türen waren zu und der Eintrittsjingle wurde aufgespielt.
Meine Anwesenheit hat den Altersdurchschnitt schlagartig auf ca. 75 gesenkt.
Sollte jemand ein Diplomarbeitsthema suchen, dann hab ich eines: „Jedes Volk erhält den Gottesdienst, den es verdient. Die Faden einen Faden. Die Lustigen einen Lustigen.“
Ich fühl mich von meiner Geschichte her in der katholischen Kirche beheimatet, und doch weiß ich, dass ich da nicht bekomme, was ich brauche. Daher plädiere ich für die Abschaffung von Gottesdiensten. (Mit leichten Schuldgefühlen wegen der Beheimatung.)
Und rufe dazu auf Feste zu feiern mit Südamerikanern. Denn sie bringen einen mehr in Kontakt mit sich selbst als 10 Gottesdienste.
Manchmal denke ich, dass Gott etwas ist, das dich dazu bringt zu schreien und zu stampfen, das dich aufbläst, sodass deine Rippen knacken.
So wie gute Musik.
So etwas habe ich in einem Gottesdienst noch nie empfunden. Ich bezweifle, dass das je geschieht.
Ich hab jetzt ein bisschen den Faden verloren.
Und vielleicht auch den ein oder anderen Leser. Gott ist ein heikles Thema.
Dazu kann ich nur sagen, dass ich Arbeitshypothesen aufstelle. Und liebend gern bereit bin, dem nächsten Guru, der kommt und mir ein sorgenfreies, sicheres Leben verspricht, mein ganzes Geld in den Rachen zu werfen.
HOHO. Man sollte aufhören, wenn man nur mehr Blödsinn schreibt.
P.S. Ich hab ein Zitat gefunden. Von Carolyn Forche: „the silence of God is God“
Was soll man davon halten. The easy way out?
philosophil - 13. Jan, 22:01
filmtip zum thema: "jesus, du weißt" von ulrich seidl