Sonntag, 15. Februar 2009

119. Tag

engel
Support your local artist.
Ich hab mir heute ein Bild gekauft.
Und mich treiben lassen. So lange, bis ich wieder gewusst habe, dass ich in London wohne. Das manchmal wirklich so cool ist, wie alle glauben.

118. Tag


Arbeiten mit der Frau Stockinger. Ihr Standard Satz: „Mach dir keinen Kopf!“
Die Standard Antwort: „Du aber dafür!“

Wir gleichen uns ganz gut aus.

Es ist wieder einmal äußerst kalt. Die Einnahmen sind unter jeder Sau.
Credit Crunch heißt die Wirtschaftskrise hier.
Da darf man sich nur keinen Kopf machen.


117. Tag

Ich weiß wieder, warum ich erste Dates mit wildfremden Frauen nicht so gern mag. Sie können so mühsam sein.


116. Tag

Es gibt in London immer wieder Fälle von Kindesmisshandlung. Manchmal mit tödlichen Ausgängen.
Leider nichts überraschendes. Ebenso wenig die Tatsache, dass Zeitungen solche Fälle gerne breittreten.
Nun die Überraschung:
Philipp sitzt im Bus. Ein Kerl steigt ein, setzt sich neben ihn. Trotz der Kopfhörer schüttet der Kerl unserm Lieblingsphilipp sein Herz aus.
Und er wäre nicht unser Lieblingsphilipp, wenn er nicht die Kopfhörer abnehmen würde.
So wie der Kerl aussieht, weiß Lieblingsphilipp natürlich sofort, dass das ein Fehler ist. Und er macht es trotzdem. Eigentlich mehr, um seine Vorahnung zu bestätigen.
„Hast du von der Kindesmisshandlung gehört?“
-„hm“
„Das ist meine Ex. Ihr Freund hat zwei Jahre bekommen, sie neun. Ich hab sie gerade im Gefängnis besucht.“
-„hm“
„Jetzt fahr ich zu meiner Mutter, mein Gesicht ist heute in allen Zeitungen.“
-„hm. Ich glaub ich muss jetzt aussteigen.“
„See you mate!“
(-„I don’t think so.“)

MannMannMann. Da steigt man gern aus.

115. Tag

Ich geh das erste Mal seit einer Woche wieder zur Schule. Die Sonne scheint. Man erhält eine leichte Vorahnung auf den kommenden Frühling.
Irgendwann muss er ja kommen.
Wie sagte schon Tom Waits: You can never hold back spring.
Das ist auch gut.
Meine Laune steigt merklich. Die Rückschläge der letzten Woche sind nur mehr Schatten in meiner Erinnerung.
Und wie sagte M so treffend: „Shadows stay in front or behind, never on top, Bond!“

Ali, mein Zahnarzt, ist endlich mein richtiger Freund.
Und wie jede gute Freundschaft ist sie zeitlich begrenzt.
Er hat meinen neuen Zahn. Und ich hab wieder ein Lächeln, das einem Tränen in die Augen treibt.
Wir sagen Adieu. Hoffentlich für immer.


114. Tag

„Das wandert bis zum Herz und dann gehst Meier…“
Ich schätze die Unterhaltungen mit meinem Boss sehr.
Ich erzähl ihm von meinem Knöchel. Inzwischen hat sich ein Bluterguss entwickelt.
Zunächst dachte ich, es sei Dreck.
Dann konnte ich es nicht abwaschen.
Dann dachte ich, dass mir die Saukerle auf der Hochzeit einen Strich auf die Ferse tätowiert haben. Ohne mein Wissen.
Dann hab ich aber doch eins und eins zusammengezählt. Ein Bluterguss. In der Form eines Strichs.
„Das ist eine Blutvergiftung. Das wandert bis zum Herz und dann gehst Meier…“
„Christian, jetzt ist es erst beim Knöchel, ich hab also noch Zeit. Genug geredet, lass uns weiterarbeiten. Schließlich bezahlst du mich ja nicht fürs Blödsinnquatschen, oder hab ich da was falsch verstanden?“
Er ist schon schwer in Ordnung.

113. Tag

Mein Knöchel zwingt mich in die Knie. Auf die Couch eigentlich.
Ich hatte eine grandiose Idee für ein Hochzeitsgeschenk. Mir wurde verboten ein Hochzeitsgeschenk zu machen.
Nicht mit mir: Ich schreib ein Hochzeitstagebuch.
Ich denk mir, dass ist gut und sinnvoll.
Bei 120 Leuten hat man nicht wirklich Zeit mit den Menschen zu reden. Da kommt so ein Hochzeitstagebuch doch gerade recht.
Mein Tagebuch einer anderen Hochzeit…

110. – 112. Tag

Hochzeit. Juhuu!
Der Wochenendtrip tut mir und London gut. Unser Verhältnis ist ein wenig verknackst in letzter Zeit.
Ein Schneesturm wütet, als ich das Land verlasse.
Die netten Menschen am Flughafen geben mir einen Rollstuhl ob meiner eingeschränkten Mobilität.
Ziemlich cool, so ein Rollstuhl auf Zeit. Man muss nirgendwo anstehen. England, das Land in dem die political correctness erfunden wurde.
Die Hochzeit rockt. Ich auch. Auf einem Bein, aber immerhin.
Ich häng mit meinen neuen Freunden ab: Ana Maria, Makiko, Junko. Alles Frauen Anfang dreißig, die es einmal richtig krachen lassen wollen. Das kommt mir gerade recht.
Das Essen ist gut, der Wein ist auch. Selbst gemachter Hochzeitswein.
Ich will auch heiraten.
Nein, niemals. Ein richtiger Mann muss frei bleiben. Von allen Frauen für alle Frauen. Man darf mich diesbezüglich gern zitieren.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

80. Tag
Ryan Adams hat ein wunderbares Lied. How much light. Da...
philosophil - 16. Aug, 16:11
71. Tag
Der Blog wird aufgeräumt. Gekehrt und geschnäuzt. Gekämmt...
philosophil - 24. Jul, 09:02
58. Tag
Ja zu meinen Grenzen sagen. Alles eine Frage der Perspektive. 57....
philosophil - 11. Jul, 10:52
54. Tag
Ich werde gecoacht. Hätte ich gewusst, wie gut das...
philosophil - 10. Jul, 09:27
46. Tag
Schade, dass Arbeit nicht einfach liegen bleibt. Sondern...
philosophil - 29. Jun, 10:41

Suche

 

Status

Online seit 6525 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 16. Aug, 16:12

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren