Mittwoch, 3. Dezember 2008

64. Tag

Meine Ruhetage gehen zu Ende.
Ich buche den Flug für die Hochzeit. (Ein Schnäppchen, das mir dennoch ein schlechtes Gewissen bereitet. In letzter Zeit flieg ich so viel wie noch nie.)
Ich freu mich auf die Hochzeit. Juhuu!

63. Tag

Ich ruh mich aus und tue nichts.
Ich freu mich über eine Hochzeitseinladung nach Vorarlberg.
Und darüber, dass das Geburtstagsgeschenk für meine Schwester endlich angekommen ist!

62. Tag

Grippewelle.
Unsere Regisseurin unserer Composition ist krank. Ich darf Hilfsregisseur spielen. Gar nicht so einfach.
Angesichts der enormen Verantwortung: Flucht in die Krankheit.
Ich befürchte selbst krank zu werden und verschreibe mir eine zweitägige Pause.
Darauf hin geht es mir schon gleich viel besser.

61. Tag


Adventmarkt bei den Katholiken.
Unterkühlt von der gestrigen Nacht kann ich die Veranstaltung nur teilweise genießen.
Ich geh bald schlafen.

60. Tag

Bei der Arbeit frier ich mir beinahe meinen Allerwertesten ab. Meine Lieblings-Unterhaltungs-Mitarbeiterin überredet mich zu einer Tasse Tee.
Ich will zunächst nicht, da ich pünktlich zum Festival Beginn da sein will. Sie meint, der Ort, wo ich hin muss liegt eh auf ihrer Buslinie, ich soll mich doch nicht zieren.
Und zum ersten Mal unterliegen wir einem Verständigungsproblem.
Ich rede von Hackney (Wick) sie von Hackney (Central). Das liegt ungefähr so nahe beieinander wie Nord- und Osttirol. Das sagt zumindest mein Gefühl.
Aber es geht sich dann doch noch aus. Die Entfernung ist kürzer als ich meine.

Das Festival war ein voller Erfolg: Sowohl Darsteller- als auch Zuschauerzahl hat sich verdoppelt. Vielleicht liegt es daran, dass wir das Gastgeberland gewechselt haben. Von Finnland nach Portugal.
Die Qualität der Beiträge (meines Beitrags) ist nicht unbedingt gestiegen. Ich hätte doch weniger aus und mehr proben gehen sollen.
Das nächste mal aber!

Die Heimreise ist mir zu beschwerlich, ich übernachte in Portugal. Es ist überraschend kalt, weil keine Heizung.
Erinnert mich an Adolf-Pichlerl-Platz Zeiten.
Wie es dem jetzigen APP Team wohl geht?

(Stichwort: Sometimes fear is going to stop me.)
(Stichwort: Lee oder Li oder Leigh)


59. Tag

Morgen ist das 2. Festival IA08-II.
Ich sollte proben, denk mir allerdings: Was soll’s? und geh doch aus.
Anfänglich macht mir der Ort, an den mich der aufstrebende Jung-Arzt mitnimmt ein wenig Angst. Selbst für mich ein bisschen zu viel mainstream.
Doch ich schaff es auf die Welle aufzuspringen und mit zu reiten.

58. Tag

Ich folge spontan einer Einladung zu einer Geburtstagsfeier. Die Spontaneität (ich dachte, man schreibt Spontanität, dem ist allerdings nicht so…) scheitert beinahe an meiner Straßenkarte.
Straße und Pub sind unauffindbar.
In meiner Verzweiflung frag ich die Polizei, die sich endlich einmal als Freund und aus Helfer zeigt. Sie lassen mich einsteigen und rasen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit zum Pub. Juhuu!

57. Tag

London hat viele Gesichter.
Am Nachmittag folge ich einer Einladung zum Open-Studio-Day. Eine Arbeitskollegin studiert Kunst und ich komm gerne.
Ich liebe (Kunst-) Universitäten. Die Freiheit und Offenheit, die durch diese Gänge wehen. Ich sehe viel Kunst von jungen Künstlern und „Künstlern“.
Es ist herzerfrischend zu sehen, wie jungen Menschen Raum gegeben wird, um zu schaffen. Beinahe alles ist erlaubt.
(Ich singe u.a. deshalb eine Lobhymne auf Kunstunis, weil ich bemerke, dass meine Schule nur bedingt zu meinem Wachstum beiträgt. Ich schreibe dies in dem Wissen, dass ich andererseits auch sehr angetrieben werde, was ich zu schätzen weiß.)
Da steh ich also und trinke Bier, während mich eine Studentin der Perfomance Art von Concept-Art zu überzeugen versucht. Sie schafft es nicht.
Ich geh heim und trete meinen Abenddienst an. Dort treff ich auf eine Bande Botschaftsangestellter, die fleißig Adventkränze flicht. Weil nichts zu tun ist, geselle ich mich zu ihnen und flechte meinen ersten Adventkranz.
Sie gehen. Zurück bleiben ich und die Nonne. Die andere. Die pensionierte, die zum weihnachtlichen Keksbacken eingeflogen wurde.
Sie will mich in der Küche mit Punsch abfüllen. Ich wecke großmütterliche Gefühle in ihr. Einerseits, weil ich mich sehr für großmütterliche Gefühle eigne. Andererseits ist sie eine Nonne, somit sowohl kinder- als auch enkellos. Da haben’s junge Männer leicht.

Concept-Art vs. Adventkränze
Mit einem Adventkranz auf dem Kopf und einem Kaktus im Hintern.
One has to suffer for one’s art.


56. Tag

Arbeitn.
Berichtenswert: Wir machen eine neue Improvisation.
Keiner traut sich, außer…
Fear is not going to stop me


Ich bekomme einen neuen Beinamen: James Dean of Mime.
Gott sei dank hab ich kein Auto.

55. Tag

Es gibt immer wieder Fragestunden an unserer Schule. Nur fragt niemand was. Warum?
Vielleicht liegt es an der positiven Art und Weise mit der Fragen beantwortet werden?
Vielleicht.


54. Tag

Tate Modern. Kunst ist nicht immer toll. Der Rothko… grau in grau


53. Tag

Kälteeinbruch. Es ist klirrend kalt. Umgekehrt proportional das Arbeitsklima.
Ute, meine Partnerin, zaubert ein Kartoffelgulasch, das seinesgleichen sucht. Vielleicht sogar besser als das meines Vaters?
Nein, das kann nicht sein.
Nur der direkte Vergleich macht Sie sicher.
Den einzigen direkten Vergleich, den ich habe, ist der zwischen ihrem und meinem.

Der Weg ist das Ziel.

Beim Kochen vielleicht nicht.

Beim Kochen zu kommerziellen Zwecken noch weniger.

Aber deshalb arbeiten wir ja auch zusammen.
Jeder macht das, was er/sie am besten kann.
Sie Kartoffelgulasch. Ich flirte mit den Müttern.
Eine gemähte Wiese sozusagen. Die brauchen Aufmerksamkeit wie einen Bissen Brot.
(Entschuldigung.)


52. Tag

Ein Partyabend mit einer Freundin erinnert mich wieder daran, dass ich vermehrt Männerfreundschaften pflegen wollte.
Und werde.

Ich nähe fleißig an meinem Kostüm und frage mich, ob ich nicht Schneider werden sollte. Meine Berufswünsche ändern sich in letzter Zeit ständig. Gestern Osteopath, heute Schneider, morgen Lokführer.

51. Tag

Es gibt so Sachen, an die wird man sich sein ganzes Leben lang erinnern.

50. Tag


Keine Ahnung.


49. Tag

Ich schäkere gerne mit meiner Arbeitskollegin. Sie ist seit einer Woche verheiratet. Allerdings nur standesamtlich. Kirchlich folgt in ein paar Monaten.
Das gibt Raum und vor allem Zeit für harmlose Späße.

48. Tag

Ich werde erwachsen.
Die Stürme des Lebens, die sich als Stürme im Wasserglas meiner Hirnwindungen entpuppen, beuteln mich nur mehr kurz.
Ich sage: Hallihallo, da seid ihr ja. Schön, ihr kriegt eure 15 Minuten, aber dann ist es Zeit zu gehen.
Sie wollen noch 5 Minuten länger bleiben. Ich gebe ihnen zwei. Dann gehen sie und ich kann wieder klar denken.

Die Proben beginnen endlich.
Das zweite IA08 [sprich: Ihh-Ahh-Ohh-Eight] steht vor der Tür.
In zwei Wochen.


47. Tag

Ich treffe mich mit einer Freundin zum frühstücken. Und wir frühstücken ungefähr 3 Stunden lang.
Das sind Dinge, die das Leben um wunderbare Zwecklosigkeiten bereichern.
Gegen die Zwecke dieser Welt.

Ich höre das Lied „Silence is easy“ von Starsailor auf und ab. Ich frage mich, was diese Band heute so treibt.

Stichwort polnische Kellnerin.

Ich gerate in eine Horde au-pair Mädels und wäre beinahe in Panik geraten. Mit M’s Unterstützung ist es möglich maskuline Gegenakzente zu setzen.
(Bewusst vage formuliert, um die Phantasie zu stimulieren.)
Er ist mit dem Auto von Ibk nach London gefahren. Wenn ich nicht ein Flugticket hätte, könnte ich mit ihm zurückfahren. Zu Weihnachten.
Vielleicht stornier ich den Flug und fahr mit ihm.
Könnte witzig werden.
Es würde mich sehr reizen.
Ich hab allerdings eine Einladung für den 20. Dezember. Die ich vielleicht annehmen will.
Das spräche gegen Auto und für Flieger.


46. Tag

Der Sommer kommt zurück? Zumindest ist es warm. Die Arbeit macht Spaß.
Abgesehen davon, dass wir um 10.00 beginnen und nicht um 9.00. Das weiß ich nicht.
Bzw. zu spät.

Herbstmüdigkeit.
Ich schlafe viel.



45. Tag

Meiner Schwester Geburtstag. Wir telefonieren und ich freu mich!
Ich hab ihr per Post was geschickt. Ich hoff, das kommt an.
Bei der Post weiß man das ja nicht so genau.
Man bezahlt sie dafür, dass sie Dinge überbringen.
Wenn man allerdings will, dass die Dinge auf alle Fälle ankommen, dann muss man mehr zahlen.

Ein Gedankenbeispiel kommt mir in den Sinn.
Ich geh in ein Kaffeehaus und bestell an der Theke einen Kaffee.
Der Kellner meint fröhlich:
Wollen Sie sicher gehen, dass Sie ihren Kaffee auch bekommen? Dann zahlen Sie doch bitte nicht den normalen Preis von 1,50, sondern 5,20. So wissen Sie sicher, dass nicht nur die leere Tasse zu Ihnen kommt, sondern auch der Kaffee!

What the f.



44. Tag

Eshref nimmt mich wieder unter seine Fittiche. Ob wir jemals Freunde werden?
Ich sehe zum ersten Mal Grey’s Anatomy. Die Schwarzwaldklinik meiner Generation.
Man kann erstaunlich leicht quer einsteigen.
Die Botschaften sind leicht und eingänglich.
Es macht Spaß.

43. Tag

Mittwoch ist Abenddiensttag. Die Backgemeinschaft der letzten Woche hat sich auf 2 reduziert. Der Polizist a.D. und ich. Wir backen dafür umso emsiger.

Wir proben für unsere Composition.
Mein Charakter ist interessant. Ich erforsche eher die coporealen Aspekte als die charakterlichen.
Der Gedanke dahinter (der mir ungefähr jetzt gekommen ist) lautet folgendermaßen: Ich will ein (möglichst) neutrales Gerüst entwerfen und dann charakterliche Eigenschaften einfließen lassen.
Mal schauen, wie das geht.

Heute war ein Filmteam bei uns. Die drehen einen Dokumentarfilm über Jacques Tati. Der einmal Schüler des Lehrers meiner Lehrer war.
Sie haben einen Schultag mitverfolgt. Und eine recht stilisierte Form bekommen. Eine eher stilisierte Form.
Ich denke gern an einen Moment zurück. Wir arbeiten an einer eher schwierigen technischen Übung, der Kameramann nimmt die Kamera und legt sie vor meine Füße. No Pressure.

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Zuletzt aktualisiert: 16. Aug, 16:12

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