42. Tag
Meine Rückenschmerzen führen mich zu Eshref. Er zieht und zerrt, drückt und biegt. Meine Wirbel knacken derart, dass wir beide lachen müssen.
Als er mir seinen Preis nennt, lache ich nicht mehr.
Nun ja, ich sehe es als Investition in meine berufliche Zukunft.
Ah. Welche Zukunft.
Vom Regen in die Traufe.
Nein, nein.
Ich bin sehr zuversichtlich. Meine Zukunft wird so wunderbar wie meine Gegenwart ist.
41. Tag
Schmerzen im unteren Rückenbereich zwingen mich in die Knie. Der Schlafmangel der letzten Woche tut das übrige.
Die Badesituation ist hier unter jeder Sau.
Meine Prioritäten haben sich allerdings verschoben. Es gibt hier eine Nähmaschine. Neben der dreifärbigen Zahnpaste eine von Gottes besten Erfindungen.
Allerdings nicht hilfreich, wenn man Rückenschmerzen hat. Weder die Nähmaschine noch die Zahnpaste.
Womit ich wieder bei der Badesituation bin. Schrecklich, schrecklich.
Schlechter gebadet habe ich nur bei dem Theaterfestival in – ich glaube – Radkersburg. Da war ich so verzweifelt, dass ich in der Dusche gebadet habe. Wo ein Wille, da ein Weg.
Ich geh um halb zehn schlafen.
40. Tag
Schon vierzig Tage. Kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Jesus fastet 40 Tage, ich vergnüge mich hier. Fasten tu ich mit dreißig dann. Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit des Fastens und eine Zeit des Nicht-Fastens.
In ein paar Wochen fahr ich schon wieder nach Tirol. So schnell geht’s. Mal schauen, was bis dahin noch alles passiert. Man darf gespannt sein.
Mein Leben hat sich ziemlich verändert. Ich auch ein bisschen.
39. Tag
Die Arbeit im Park wird durch die Kälte erschwert. Durch die fehlenden Kunden wird sie erleichtert.
Den Tag rettet der Abend. Den man bekanntlich nicht vorher loben soll.
Französischer Wein, französischer Käse, französische Gesellschaft. Und der Altgrieche mitten drin.
Oder wie einmal eine Person bemerkte, von der ich das am wenigsten erwartet hätte:
Griechisch kann ich auch, aber nur auf allen vieren.
Da fällt mir ein: Manchmal können auch Heliumluftballone die Arbeit versüßen.
Nicht gerade gut für die Stimmbänder. Aber als Mime kümmert mich das einen Scheißdreck.
38. Tag
Männernachmittag. Da geht man gerne shoppen.
Ich brauche wieder Kostüme und es verschlägt uns auf einen der unzähligen Märkte. Das Teil, das ich haben will, kostet 20 Pfund.
Ich handle ihn auf 15 runter. Da übernimmt Artie das Ruder. Er nimmt den Verkäufer in die Mangel und bekommts für 10. Der Verkäufer nennt ihn nur mehr „bargain-bill“. Aber das stört keinen von uns.
Für einen Pfund ersteh ich eine Nussknacker Platte. Eine Platte mit einer Aufnahme vom Nussknacker. Ballet.
Ich hab keinen Plattenspieler. Insofern ein schlechter Kauf.
Aber es wird ein Geschenk. Insofern ein guter Kauf.
Ein Stück darauf rockt ganz besonders. Ich finde es und es wird der Partyknüller am Abend.
Heimfahrt, die ewig dauert.
Aber in guter Gesellschaft.
„To live, do you know, what that means? To live means to undo your belt and look for trouble.“
Nicht schlecht, oder? Nicht von mir, sondern vom Autor der letzten Versuchung.
37. Tag
Tanzabend mit Arbeitskolleginnen. Der Abend beginnt mit „Ich hab extra das Gestreifte angezogen, weil ich dachte, dass du das Graue anhast.“ Und ich denke mir: „Wohin kann das nur führen.“
Der Abend endet im Rausch, der aus unterdurchschnittlicher Musik durchschnittliche macht.
In der Not frisst der Teufel
36. Tag
Mittwochs arbeite ich immer in meiner Bleibe. Diesmal versammle ich einige Hausbewohner in der Küche zum Backen. Ich glaube, es macht alle Spaß, mir auch.
Da ist die Tirolerin, die ein halbes Jahr hier arbeiten will, die Niederösterreicherin, die hier die Monate zwischen Studium und Beruf verbringt, der pensioniert steirische Polizist und ich.
35. Tag
Meine Dienstagschicht im Kipferl hat sich sehr verbessert. Ich muss nicht mehr stundenlang bis spät in die Nacht alleine im Keller backen, schrauben oder hämmern.
Mein Boss und ich gehen auf Liefertour. Er stellt mich seinen Kunden vor. Während der Fahrten führen wir tiefsinnige Gespräche über Gott und die Welt. Er beschwert sich bei mir, warum Gott ihm denn nicht hilft.
Ich lasse ihn an meiner schier unendlichen Weisheit teilhaben: „Beten, beten und noch einmal beten!“
34. Tag
Der Schlafmangel der letzten Woche zeigt sich. Ich geh heim und schlafe. Dann esse ich und schlafe wieder.
33. Tag
Sunday!
32. Tag
Der Regen und die Kälte im Park versetzen mich nicht gerade in Hochstimmung. Wir versuchen uns an Linzeraugen, der Kundenmangel lässt ausreichend Zeit dafür.
Wir legen einen starken Start hin, schwächeln allerdings in der Schlussphase und hoffen darauf, dass die Sonntagsschicht die dunkelbraunen Kekse mit viel Staubzucker hinbiegen kann.
Verspätete Halloween Party. Dresscode: Horrorfilm –Charaktere. Ich zieh das Kostüm von gestern an und sag, dass es ein Charakter aus einem österreichischen Horrorfilm ist.
Treffe blöde und interessante Menschen.
31. Tag
Erste Ausgabe des IA08. Italo-Austrian-Festival 2008.
3 Darsteller, die gleichzeitig auch das Publikum bilden. Ein intimer Kreis somit. Ein zu einem Wohnraum umfunktionierter Lagerraum ist der Veranstaltungsort.
Die Vorbereitungen dauern länger als das eigentliche Festival. Nicht überraschend. Und dann wieder doch, da das Festival circa 15 Minuten dauert.
Die After-Party bildet den krönenden Abschluss.
30. Tag
Der Druck, der am Freitag bevorstehenden Aufführung, tut mir gut. In einer mitternächtlichen Tour de Force stelle ich meine Eröffnungsszene auf die Beine. Die Realität hinkt der Vorstellung hinterher, aber was will man machen.
Ich bin wieder Model übrigens. Ganz eigenartige Menschen zeichnen mich. Auf eine ganz eigenartige Weise.
Das gute daran ist, dass der Kurs neben der Tate Britain stattfindet. Da hat man einen Grund da wieder einmal vorbeizuschauen.
Ein ganz toller Ort.
29. Tag
Ich bin so probenfaul.
Stimmt nicht.
Ich bin probenfreudig.
Ich bin schöpfungsfaul.
Stimmt auch nicht.
Ich mag den Moment nicht, wenn ich mich hinsetze, um was zu machen… und ich nicht genau weiß, was.
Aber es hilft nichts. Am Freitag ist die Aufführung, bis dahin muss was stehen.
Ich umgehe das Problem ein wenig, indem ich mir einen Film anschaue. Ich hoffe, dass mich beim schauen die Muse küsst.
Tut sie nicht, aber das ist okay.
28. Tag
„und lässt es dich nicht los
dann zähl bis drei und es geht vorbei…“
Die Zeile „die Zeit heilt alle Wunder“ hat Andrè Heller – so hört man – auch schon in den 70ern verwendet.
Das weiß ich von meinem Arbeitskollegen, der auch Sprüche kennt wie:
Wer sich an die 80er erinnern kann, war nicht dabei.
Da fällt mir ein: Eine andere Arbeitskollegin kennt auch ganz wunderbare Sprüche:
„Noch so ein Ding – Augenring!“
„Noch so ein Spruch – Nasenbruch!“
Vielleicht fällt mir selbst auch noch was ein.
Moment.
Alle Straßen führen nach Rom.
Nein. Das ist nicht gut. Zu plakativ.
Es gibt diesen ungoogelbaren K. Lauer. (Besonders ungoogelbar für jemanden wie mich, der kaum mehr Internetzugang hat und dennoch (oder deshalb?) glücklich ist.)
Besagter K. Lauer hat einen hier bereits erwähnten Satz von sich gegeben, den ich ab jetzt einfach als den meinen ausgeben werde. (Denn im Gegensatz zu ihm bin ich googelbar. Nehm ich mal an; nicht das ich es versucht hätte. Da steh ich nämlich drüber.)
Wo viel gelebt wird, wird auch viel gestorben.
Wo viel geklebt wird, wird auch viel geboren. (Philipp Oberlohr)
Wo viel geklebt wird, wird auch viel verdorben.
Wo viel geklebt wird, wird auch viel geschnüffelt.
Wo viel gehebt wird, wird auch viel geborgen.
Wo viel gehebt wird, wird auch viel Grammatik nicht gewusst.
Wo viel gemäht wird, wird auch viel verborgen.
Wo viel gedreht wird, wird auch viel
Ich sollte eigentlich proben. Ich hab freitags eine Aufführung.
27. Tag
Erstes Mitarbeitertreffen seit langer Zeit.
Ich hab sehr nette Mitarbeiter.
Darüber freu ich mich und halte mich für den glücklichsten Menschen der Welt.
Unter anderem auch deshalb, weil meine Improvisation heute gut war und ich einen schönen Nachmittag mit meinem armenischen Freund verbracht habe.
Ich habe jetzt endlich mehr männliche Freunde und wundere mich darüber, dass das erst jetzt so ist.
Männerfreundschaften sind herrlich befreiend. Man kann durch die Stadt ziehen, bei Verkäuferinnen abblitzen und sich anschließend auf die Schulter klopfen, denn sie war eh schiach.
La vita e bella. Oder so.
26. Tag
Staatsfeiertag. Staatstrauertag.
Der Zilk is hin.
Jaja.
So einen Tag kann man nur gemütlich begehen.
Ich hab mir ein Buch über Egon Schiele gekauft.
Ich bin sehr beeindruckt von seinen Bildern und habe beschlossen ihn als Figur für das Stück zu verwenden, an dem wir in der Schule arbeiten.
Bilder habe ich ganz lange überhaupt nicht verstanden.
Bücher auch nicht.
Man sollte die Schule später ansetzen.
Erst jetzt interessiere ich mich für die Sachen, die wir in der Schule gemacht haben.
Ein Zeichen dafür, dass was nicht stimmt mit diesem Schulzeug.
25. Tag
Hey Mr Tambourine man, play a song for me
…
Let me forget about today until tomorrow.
Als sich eine nicht enden wollende Schlange vor mich aufgebaut hat, alle mit unterschiedlichen Kaffeewünschen, ist mir diese Zeile nicht mehr aus dem Sinn gegangen und immer wieder über die Lippen gekommen.
24. Tag
Der Vorsatz von gestern hat sich nicht mehr bis heute durchgesprochen. Folglich wieder mehr Tempo.
Mit meinem französischen Freund und seinen Freunden fort gegangen. In den tollen Club sind wir nicht hinein gekommen. Also mussten wir in den schlechten.
Aber in guter Gesellschaft spielt das keine Rolle.
23. Tag
Ich versuch etwas Tempo aus meinem Leben zu nehmen. Erfolgreich.
Ich habe heute meinen Computer ein wenig in Ordnung gebracht.
Dabei bin ich auf Fotos von der Magical Mystery Tour gestoßen.
Haha.
Ich kann mich noch an erstaunlich viele Vorführungen erinnern.
Beziehungsweise Momente der Aufführungen.
Ich hab herzlich gelacht. Manchmal auch laut.
Die Seite sollte noch online sein. Mit allen Fotos. www.mysterytour.at
22. Tag
Komm süßer Tod. Ein netter Film.
Diesen Wolf Haas mag ich gern.
Ich hab einige Sachen von ihm gelesen. Gut.
Als er mir seinen Preis nennt, lache ich nicht mehr.
Nun ja, ich sehe es als Investition in meine berufliche Zukunft.
Ah. Welche Zukunft.
Vom Regen in die Traufe.
Nein, nein.
Ich bin sehr zuversichtlich. Meine Zukunft wird so wunderbar wie meine Gegenwart ist.
41. Tag
Schmerzen im unteren Rückenbereich zwingen mich in die Knie. Der Schlafmangel der letzten Woche tut das übrige.
Die Badesituation ist hier unter jeder Sau.
Meine Prioritäten haben sich allerdings verschoben. Es gibt hier eine Nähmaschine. Neben der dreifärbigen Zahnpaste eine von Gottes besten Erfindungen.
Allerdings nicht hilfreich, wenn man Rückenschmerzen hat. Weder die Nähmaschine noch die Zahnpaste.
Womit ich wieder bei der Badesituation bin. Schrecklich, schrecklich.
Schlechter gebadet habe ich nur bei dem Theaterfestival in – ich glaube – Radkersburg. Da war ich so verzweifelt, dass ich in der Dusche gebadet habe. Wo ein Wille, da ein Weg.
Ich geh um halb zehn schlafen.
40. Tag
Schon vierzig Tage. Kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Jesus fastet 40 Tage, ich vergnüge mich hier. Fasten tu ich mit dreißig dann. Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit des Fastens und eine Zeit des Nicht-Fastens.
In ein paar Wochen fahr ich schon wieder nach Tirol. So schnell geht’s. Mal schauen, was bis dahin noch alles passiert. Man darf gespannt sein.
Mein Leben hat sich ziemlich verändert. Ich auch ein bisschen.
39. Tag
Die Arbeit im Park wird durch die Kälte erschwert. Durch die fehlenden Kunden wird sie erleichtert.
Den Tag rettet der Abend. Den man bekanntlich nicht vorher loben soll.
Französischer Wein, französischer Käse, französische Gesellschaft. Und der Altgrieche mitten drin.
Oder wie einmal eine Person bemerkte, von der ich das am wenigsten erwartet hätte:
Griechisch kann ich auch, aber nur auf allen vieren.
Da fällt mir ein: Manchmal können auch Heliumluftballone die Arbeit versüßen.
Nicht gerade gut für die Stimmbänder. Aber als Mime kümmert mich das einen Scheißdreck.
38. Tag
Männernachmittag. Da geht man gerne shoppen.
Ich brauche wieder Kostüme und es verschlägt uns auf einen der unzähligen Märkte. Das Teil, das ich haben will, kostet 20 Pfund.
Ich handle ihn auf 15 runter. Da übernimmt Artie das Ruder. Er nimmt den Verkäufer in die Mangel und bekommts für 10. Der Verkäufer nennt ihn nur mehr „bargain-bill“. Aber das stört keinen von uns.
Für einen Pfund ersteh ich eine Nussknacker Platte. Eine Platte mit einer Aufnahme vom Nussknacker. Ballet.
Ich hab keinen Plattenspieler. Insofern ein schlechter Kauf.
Aber es wird ein Geschenk. Insofern ein guter Kauf.
Ein Stück darauf rockt ganz besonders. Ich finde es und es wird der Partyknüller am Abend.
Heimfahrt, die ewig dauert.
Aber in guter Gesellschaft.
„To live, do you know, what that means? To live means to undo your belt and look for trouble.“
Nicht schlecht, oder? Nicht von mir, sondern vom Autor der letzten Versuchung.
37. Tag
Tanzabend mit Arbeitskolleginnen. Der Abend beginnt mit „Ich hab extra das Gestreifte angezogen, weil ich dachte, dass du das Graue anhast.“ Und ich denke mir: „Wohin kann das nur führen.“
Der Abend endet im Rausch, der aus unterdurchschnittlicher Musik durchschnittliche macht.
In der Not frisst der Teufel
36. Tag
Mittwochs arbeite ich immer in meiner Bleibe. Diesmal versammle ich einige Hausbewohner in der Küche zum Backen. Ich glaube, es macht alle Spaß, mir auch.
Da ist die Tirolerin, die ein halbes Jahr hier arbeiten will, die Niederösterreicherin, die hier die Monate zwischen Studium und Beruf verbringt, der pensioniert steirische Polizist und ich.
35. Tag
Meine Dienstagschicht im Kipferl hat sich sehr verbessert. Ich muss nicht mehr stundenlang bis spät in die Nacht alleine im Keller backen, schrauben oder hämmern.
Mein Boss und ich gehen auf Liefertour. Er stellt mich seinen Kunden vor. Während der Fahrten führen wir tiefsinnige Gespräche über Gott und die Welt. Er beschwert sich bei mir, warum Gott ihm denn nicht hilft.
Ich lasse ihn an meiner schier unendlichen Weisheit teilhaben: „Beten, beten und noch einmal beten!“
34. Tag
Der Schlafmangel der letzten Woche zeigt sich. Ich geh heim und schlafe. Dann esse ich und schlafe wieder.
33. Tag
Sunday!
32. Tag
Der Regen und die Kälte im Park versetzen mich nicht gerade in Hochstimmung. Wir versuchen uns an Linzeraugen, der Kundenmangel lässt ausreichend Zeit dafür.
Wir legen einen starken Start hin, schwächeln allerdings in der Schlussphase und hoffen darauf, dass die Sonntagsschicht die dunkelbraunen Kekse mit viel Staubzucker hinbiegen kann.
Verspätete Halloween Party. Dresscode: Horrorfilm –Charaktere. Ich zieh das Kostüm von gestern an und sag, dass es ein Charakter aus einem österreichischen Horrorfilm ist.
Treffe blöde und interessante Menschen.
31. Tag
Erste Ausgabe des IA08. Italo-Austrian-Festival 2008.
3 Darsteller, die gleichzeitig auch das Publikum bilden. Ein intimer Kreis somit. Ein zu einem Wohnraum umfunktionierter Lagerraum ist der Veranstaltungsort.
Die Vorbereitungen dauern länger als das eigentliche Festival. Nicht überraschend. Und dann wieder doch, da das Festival circa 15 Minuten dauert.
Die After-Party bildet den krönenden Abschluss.
30. Tag
Der Druck, der am Freitag bevorstehenden Aufführung, tut mir gut. In einer mitternächtlichen Tour de Force stelle ich meine Eröffnungsszene auf die Beine. Die Realität hinkt der Vorstellung hinterher, aber was will man machen.
Ich bin wieder Model übrigens. Ganz eigenartige Menschen zeichnen mich. Auf eine ganz eigenartige Weise.
Das gute daran ist, dass der Kurs neben der Tate Britain stattfindet. Da hat man einen Grund da wieder einmal vorbeizuschauen.
Ein ganz toller Ort.
29. Tag
Ich bin so probenfaul.
Stimmt nicht.
Ich bin probenfreudig.
Ich bin schöpfungsfaul.
Stimmt auch nicht.
Ich mag den Moment nicht, wenn ich mich hinsetze, um was zu machen… und ich nicht genau weiß, was.
Aber es hilft nichts. Am Freitag ist die Aufführung, bis dahin muss was stehen.
Ich umgehe das Problem ein wenig, indem ich mir einen Film anschaue. Ich hoffe, dass mich beim schauen die Muse küsst.
Tut sie nicht, aber das ist okay.
28. Tag
„und lässt es dich nicht los
dann zähl bis drei und es geht vorbei…“
Die Zeile „die Zeit heilt alle Wunder“ hat Andrè Heller – so hört man – auch schon in den 70ern verwendet.
Das weiß ich von meinem Arbeitskollegen, der auch Sprüche kennt wie:
Wer sich an die 80er erinnern kann, war nicht dabei.
Da fällt mir ein: Eine andere Arbeitskollegin kennt auch ganz wunderbare Sprüche:
„Noch so ein Ding – Augenring!“
„Noch so ein Spruch – Nasenbruch!“
Vielleicht fällt mir selbst auch noch was ein.
Moment.
Alle Straßen führen nach Rom.
Nein. Das ist nicht gut. Zu plakativ.
Es gibt diesen ungoogelbaren K. Lauer. (Besonders ungoogelbar für jemanden wie mich, der kaum mehr Internetzugang hat und dennoch (oder deshalb?) glücklich ist.)
Besagter K. Lauer hat einen hier bereits erwähnten Satz von sich gegeben, den ich ab jetzt einfach als den meinen ausgeben werde. (Denn im Gegensatz zu ihm bin ich googelbar. Nehm ich mal an; nicht das ich es versucht hätte. Da steh ich nämlich drüber.)
Wo viel gelebt wird, wird auch viel gestorben.
Wo viel geklebt wird, wird auch viel geboren. (Philipp Oberlohr)
Wo viel geklebt wird, wird auch viel verdorben.
Wo viel geklebt wird, wird auch viel geschnüffelt.
Wo viel gehebt wird, wird auch viel geborgen.
Wo viel gehebt wird, wird auch viel Grammatik nicht gewusst.
Wo viel gemäht wird, wird auch viel verborgen.
Wo viel gedreht wird, wird auch viel
Ich sollte eigentlich proben. Ich hab freitags eine Aufführung.
27. Tag
Erstes Mitarbeitertreffen seit langer Zeit.
Ich hab sehr nette Mitarbeiter.
Darüber freu ich mich und halte mich für den glücklichsten Menschen der Welt.
Unter anderem auch deshalb, weil meine Improvisation heute gut war und ich einen schönen Nachmittag mit meinem armenischen Freund verbracht habe.
Ich habe jetzt endlich mehr männliche Freunde und wundere mich darüber, dass das erst jetzt so ist.
Männerfreundschaften sind herrlich befreiend. Man kann durch die Stadt ziehen, bei Verkäuferinnen abblitzen und sich anschließend auf die Schulter klopfen, denn sie war eh schiach.
La vita e bella. Oder so.
26. Tag
Staatsfeiertag. Staatstrauertag.
Der Zilk is hin.
Jaja.
So einen Tag kann man nur gemütlich begehen.
Ich hab mir ein Buch über Egon Schiele gekauft.
Ich bin sehr beeindruckt von seinen Bildern und habe beschlossen ihn als Figur für das Stück zu verwenden, an dem wir in der Schule arbeiten.
Bilder habe ich ganz lange überhaupt nicht verstanden.
Bücher auch nicht.
Man sollte die Schule später ansetzen.
Erst jetzt interessiere ich mich für die Sachen, die wir in der Schule gemacht haben.
Ein Zeichen dafür, dass was nicht stimmt mit diesem Schulzeug.
25. Tag
Hey Mr Tambourine man, play a song for me
…
Let me forget about today until tomorrow.
Als sich eine nicht enden wollende Schlange vor mich aufgebaut hat, alle mit unterschiedlichen Kaffeewünschen, ist mir diese Zeile nicht mehr aus dem Sinn gegangen und immer wieder über die Lippen gekommen.
24. Tag
Der Vorsatz von gestern hat sich nicht mehr bis heute durchgesprochen. Folglich wieder mehr Tempo.
Mit meinem französischen Freund und seinen Freunden fort gegangen. In den tollen Club sind wir nicht hinein gekommen. Also mussten wir in den schlechten.
Aber in guter Gesellschaft spielt das keine Rolle.
23. Tag
Ich versuch etwas Tempo aus meinem Leben zu nehmen. Erfolgreich.
Ich habe heute meinen Computer ein wenig in Ordnung gebracht.
Dabei bin ich auf Fotos von der Magical Mystery Tour gestoßen.
Haha.
Ich kann mich noch an erstaunlich viele Vorführungen erinnern.
Beziehungsweise Momente der Aufführungen.
Ich hab herzlich gelacht. Manchmal auch laut.
Die Seite sollte noch online sein. Mit allen Fotos. www.mysterytour.at
22. Tag
Komm süßer Tod. Ein netter Film.
Diesen Wolf Haas mag ich gern.
Ich hab einige Sachen von ihm gelesen. Gut.
philosophil - 13. Nov, 00:04