262. Tag
Ich informiere meine Vermieterin über meinen baldigen Umzug.
Nein, ich sag ihr, dass ich ein Angebot erhalten habe, über das ich noch nachdenken muss.
Ich sag ihr nicht, dass ich mich schon entschieden habe.
Morgen. Bestimmt.
261. Tag
Nach der Arbeit flugs ins Katholiken Zentrum. Dort haben sie mir ein wunderbares Zimmer zu unglaublich günstigen Kondition angeboten.
Macht sich das Theologiestudium endlich bezahlt?
Nicht nur persönlichkeitsmäßig sondern in Heller und Pfennig?
260. Tag
Sonntag.
Dawn of the Dead.
Der Tag beginnt mit argentinischen Zweifeln, denen ich eine Zuversicht entgegenstelle, die mich erstaunt. Und sie.
259. Tag
Im Park findet ein Festival statt. Der Besucherandrang bleibt allerdings aus, ich kann meinen Dienst schon um 14.00 beenden.
Ich streune durch die Parkanlage und finde, neben einem Geschenk für meinen Lieblingsgeologen, auch einen Stand, der heißt: Borrow a Muslim.
Das lass ich mir nicht zweimal sagen und schnapp mir einen der Brüder.
Hamza.
Netter Kerl, aber viel zu liberal für eine gute Diskussion.
So sitzen sich zwei Liberale gegenüber, die beide sagen: „Du hast ja eh recht mein lieber Bruder im Geiste.“
Ich bekomm einen Gratis-Koran geschenkt, mit dem ich endlich mein Bücherregal aufmotzen kann.
Bei einem Glas Gratis-Orangensaft und einem Gratis-Keks denk ich über den Sinn von religiöser Missionierung nach.
Mir scheint es nachvollziehbar, dass man nach eingängiger Studie anderen von den Dingen erzählen will, die man für richtig hält.
Doch warum läuft es immer darauf hinaus, dass man den anderen immer zu seinem Klub bringen will?
Am schlimmsten sind die Liberalen.
Die haben keinen offiziellen Klub. Sobald du nur ein wenig über den Gartenzaun schauen willst, schreien sie schon: „Ha, jetzt bist du einer von uns!“
„Nein, ich mag nicht. Da bin ich lieber Konservativ. Opus dei, wo seid ihr? Ich trag mich ein!“
258. Tag
Freitag. Ich hab im Gästezimmer meiner Vermieterin einen Harry Potter Band entdeckt. Ich les ihn in Gedenken an das Harry Potter Seminar, das ich auf der Theologie besuchen musste.
Prompt träume ich auch noch von dem Professor und mir fällt wieder ein, dass ich ihn nicht mag.
Schnell leg ich den Potter wieder zurück ins Regal und schließe mich dem Ratze an und singe im Chor: „Harry Potter ist böse!“
(Um der Wahrheit die Ehre zu geben. Der Papst sagt nichts in die Richtung. Harry Potter ist ihm wurscht und die J.K. auch.)
257. Tag
Mein Drogenimage.
Eine Zeit lang hab ich meine emails unterschrieben mit “Puff the magic dragon”. Nicht regelmäßig, aber immer wieder.
Es gibt ja dieses Lied: „Puff the magic dragon…“ (mehr weiß ich nicht.)
Nun denn; ich dachte immer, dieses Lied handelt von einem Zauberdrachen, der Puff heißt.
Die subtile Botschaft den Zauberdrachen zu rauchen habe ich lange nicht verstanden.
Ich hab ein paar Mal versucht zu inhalieren, aber es hat nichts gebracht.
256. Tag
Ich hab mir eine passende Lektüre für meine täglichen Heimreisen besorgt. Die Odyssee. Sicher, bei mir dauert es nicht 20 Jahre, aber manchmal fühlt es sich so an.
Zuhause wartet dann meine Penelope. Umschwärmt von nur einem Kerl, der hoffentlich bald wieder nach Indien abzieht. Wo er hingehört.
Im Zweifelsfall muss ich doch den Bogen spannen mit meiner unglaublichen Manneskraft und Pfeile abschießen.
Im Moment beschränke ich mich noch auf böse Blicke, die ich ihm telepathisch übermittle.
Das funktioniert, davon bin ich überzeugt.
255. Tag
What do you think of western civilization?
- It would be a wonderful idea!
Robin Williams Stand up – Part 7/10
Youtube
Auch Part 9/10
254. Tag
Ein wunderschöner Tag im Park. Leider ist es der Park, in dem ich arbeite und ich stehe hinter der Theke.
Das heißt leider, dass es für mich kein wunderschöner Tag ist.
Langsam beginne ich Kinder zu hassen und ich frage mich, wie es so viele von uns ins Erwachsenenalter geschafft haben, ohne in dunklen Kellern zu vergammeln wegen allzu vieler Fragen.
Ich möchte den letzten Satz zurücknehmen.
Als Österreicher muss man aufpassen, was man in Bezug auf Keller in Zusammenhang mit Kindern sagt.
Der „Cellar-Dead“ hat es in alle hiesigen Zeitung geschafft. Und ist immer noch den ein oder anderen Bericht wert.
253. Tag
Ein wunderbarer, fauler und wunderbar fauler Sonntag wird unterbrochen durch Anrufe von indischen Exfreunden, gefolgt von Zweifeln usw.
Nur mein ungemein sonniges Gemüt lässt dunklen Wolken der Zukunftsfurcht und grellen Blitzen der Bindungsangst keine Chance.
Neben dieser poetischen Sprache habe ich mir auch noch eine Webcam gekauft. Die Montage dieses Undings ist nicht ganz einfach.
Aber es ist vollbracht. Man kann jetzt nicht nur via Skype mit mir plaudern, man kann sich auch in meinen tief-blauen Augen verlieren.

252. Tag
Kuchenmäßig hab ich im Moment eine schlechte Serie. Dem Himmel sei dank war heute nicht all zu viel los und ich war in der Lage meine Fehler von gestern auszugleichen.
Diesmal lag es wirklich am Rezept und nicht an mir.
251. Tag
Ich hätte gerne ein T-Shirt mit dem Aufdruck:
I don’t believe in semi-skimmed milk
Ich sehe Menschen, die sich in Unmengen süßes Zeug einwerfen und dennoch darauf bestehen, dass ihr Cappuccino mit semi-skimmed milk gemacht wird.
In einer idealen Welt schaue ich zunächst auf die semi-skimmed milk, dann auf den hochgeschätzten Kunden (bzw. auf das was mein Auge auf einmal einfangen kann), dann auf die Kuchenberge neben ihm, schließlich wieder auf die Milch und lasse mir folgenden Satz auf der Zunge zergehen:
I don’t believe in semi-skimmed milk.
Da wir von einer idealen Welt mehr als nur weit entfernt sind, sage ich nur: “Well, you’re gonna be fat anyway.”
Nein, ich sag ihr, dass ich ein Angebot erhalten habe, über das ich noch nachdenken muss.
Ich sag ihr nicht, dass ich mich schon entschieden habe.
Morgen. Bestimmt.
261. Tag
Nach der Arbeit flugs ins Katholiken Zentrum. Dort haben sie mir ein wunderbares Zimmer zu unglaublich günstigen Kondition angeboten.
Macht sich das Theologiestudium endlich bezahlt?
Nicht nur persönlichkeitsmäßig sondern in Heller und Pfennig?
260. Tag
Sonntag.
Dawn of the Dead.
Der Tag beginnt mit argentinischen Zweifeln, denen ich eine Zuversicht entgegenstelle, die mich erstaunt. Und sie.
259. Tag
Im Park findet ein Festival statt. Der Besucherandrang bleibt allerdings aus, ich kann meinen Dienst schon um 14.00 beenden.
Ich streune durch die Parkanlage und finde, neben einem Geschenk für meinen Lieblingsgeologen, auch einen Stand, der heißt: Borrow a Muslim.
Das lass ich mir nicht zweimal sagen und schnapp mir einen der Brüder.
Hamza.
Netter Kerl, aber viel zu liberal für eine gute Diskussion.
So sitzen sich zwei Liberale gegenüber, die beide sagen: „Du hast ja eh recht mein lieber Bruder im Geiste.“
Ich bekomm einen Gratis-Koran geschenkt, mit dem ich endlich mein Bücherregal aufmotzen kann.
Bei einem Glas Gratis-Orangensaft und einem Gratis-Keks denk ich über den Sinn von religiöser Missionierung nach.
Mir scheint es nachvollziehbar, dass man nach eingängiger Studie anderen von den Dingen erzählen will, die man für richtig hält.
Doch warum läuft es immer darauf hinaus, dass man den anderen immer zu seinem Klub bringen will?
Am schlimmsten sind die Liberalen.
Die haben keinen offiziellen Klub. Sobald du nur ein wenig über den Gartenzaun schauen willst, schreien sie schon: „Ha, jetzt bist du einer von uns!“
„Nein, ich mag nicht. Da bin ich lieber Konservativ. Opus dei, wo seid ihr? Ich trag mich ein!“
258. Tag
Freitag. Ich hab im Gästezimmer meiner Vermieterin einen Harry Potter Band entdeckt. Ich les ihn in Gedenken an das Harry Potter Seminar, das ich auf der Theologie besuchen musste.
Prompt träume ich auch noch von dem Professor und mir fällt wieder ein, dass ich ihn nicht mag.
Schnell leg ich den Potter wieder zurück ins Regal und schließe mich dem Ratze an und singe im Chor: „Harry Potter ist böse!“
(Um der Wahrheit die Ehre zu geben. Der Papst sagt nichts in die Richtung. Harry Potter ist ihm wurscht und die J.K. auch.)
257. Tag
Mein Drogenimage.
Eine Zeit lang hab ich meine emails unterschrieben mit “Puff the magic dragon”. Nicht regelmäßig, aber immer wieder.
Es gibt ja dieses Lied: „Puff the magic dragon…“ (mehr weiß ich nicht.)
Nun denn; ich dachte immer, dieses Lied handelt von einem Zauberdrachen, der Puff heißt.
Die subtile Botschaft den Zauberdrachen zu rauchen habe ich lange nicht verstanden.
Ich hab ein paar Mal versucht zu inhalieren, aber es hat nichts gebracht.
256. Tag
Ich hab mir eine passende Lektüre für meine täglichen Heimreisen besorgt. Die Odyssee. Sicher, bei mir dauert es nicht 20 Jahre, aber manchmal fühlt es sich so an.
Zuhause wartet dann meine Penelope. Umschwärmt von nur einem Kerl, der hoffentlich bald wieder nach Indien abzieht. Wo er hingehört.
Im Zweifelsfall muss ich doch den Bogen spannen mit meiner unglaublichen Manneskraft und Pfeile abschießen.
Im Moment beschränke ich mich noch auf böse Blicke, die ich ihm telepathisch übermittle.
Das funktioniert, davon bin ich überzeugt.
255. Tag
What do you think of western civilization?
- It would be a wonderful idea!
Robin Williams Stand up – Part 7/10
Youtube
Auch Part 9/10
254. Tag
Ein wunderschöner Tag im Park. Leider ist es der Park, in dem ich arbeite und ich stehe hinter der Theke.
Das heißt leider, dass es für mich kein wunderschöner Tag ist.
Langsam beginne ich Kinder zu hassen und ich frage mich, wie es so viele von uns ins Erwachsenenalter geschafft haben, ohne in dunklen Kellern zu vergammeln wegen allzu vieler Fragen.
Ich möchte den letzten Satz zurücknehmen.
Als Österreicher muss man aufpassen, was man in Bezug auf Keller in Zusammenhang mit Kindern sagt.
Der „Cellar-Dead“ hat es in alle hiesigen Zeitung geschafft. Und ist immer noch den ein oder anderen Bericht wert.
253. Tag
Ein wunderbarer, fauler und wunderbar fauler Sonntag wird unterbrochen durch Anrufe von indischen Exfreunden, gefolgt von Zweifeln usw.
Nur mein ungemein sonniges Gemüt lässt dunklen Wolken der Zukunftsfurcht und grellen Blitzen der Bindungsangst keine Chance.
Neben dieser poetischen Sprache habe ich mir auch noch eine Webcam gekauft. Die Montage dieses Undings ist nicht ganz einfach.
Aber es ist vollbracht. Man kann jetzt nicht nur via Skype mit mir plaudern, man kann sich auch in meinen tief-blauen Augen verlieren.

252. Tag
Kuchenmäßig hab ich im Moment eine schlechte Serie. Dem Himmel sei dank war heute nicht all zu viel los und ich war in der Lage meine Fehler von gestern auszugleichen.
Diesmal lag es wirklich am Rezept und nicht an mir.
251. Tag
Ich hätte gerne ein T-Shirt mit dem Aufdruck:
I don’t believe in semi-skimmed milk
Ich sehe Menschen, die sich in Unmengen süßes Zeug einwerfen und dennoch darauf bestehen, dass ihr Cappuccino mit semi-skimmed milk gemacht wird.
In einer idealen Welt schaue ich zunächst auf die semi-skimmed milk, dann auf den hochgeschätzten Kunden (bzw. auf das was mein Auge auf einmal einfangen kann), dann auf die Kuchenberge neben ihm, schließlich wieder auf die Milch und lasse mir folgenden Satz auf der Zunge zergehen:
I don’t believe in semi-skimmed milk.
Da wir von einer idealen Welt mehr als nur weit entfernt sind, sage ich nur: “Well, you’re gonna be fat anyway.”
philosophil - 22. Jul, 15:51