Ich habe versucht am neuen Stück zu arbeiten. Vergeblich. Stattdessen den 30. Geburtstag von Francesco gefeiert.
Ich nehme ab heute Angebote entgegen meinen 25. Geburtstag mit mir zu feiern. Bevorzugt im Raum Innsbruck.
22. März. 22.3. Drei Zahlen und zwei davon sind eine Zwei. Irgendwann hatte ich mal vor mit 25 ein abgeschlossenes Studium und einen Job zu haben.
Irgendwie ist dieser Plan in Erfüllung gegangen. Allerdings nicht ganz so, wie ich das damals vorgehabt habe.
Als ich klein war, habe ich geglaubt, dass man mit 20 heiraten muss. Aus mir unerklärlichen Gründen habe ich auch geglaubt, dass ich die Schwester der besten Freundin meiner Schwester heiraten muss. In diesem Fall war es Katharina Dengg.
Und ich hatte Bindungsängste. Mit ca. sechs Jahren. Nicht schlecht.
philosophil - 10. Feb, 23:55
Den Nachmittag mit lieben Menschen in der Tate Modern verbracht. Die Gespräche waren besser als die Kunst. Aber das ist nicht schwierig.
Dennoch bin ich der Tate dankbar, da sie mir ein wunderbares Gedicht in Erinnerung gerufen hat. Eines der wenigen, die ich auswendig kann.
Meine süße Puppe
mir ist alles Schnuppe
wenn ich meine Schnauze
auf die deine bauze.
(Kurt Schwitters.)
philosophil - 10. Feb, 23:54
Eigentlich sollte heute mein freier Tag sein, aber das Schicksal wollte es anders. Ich hab gearbeitet. Und es war wunderbar.
Ich hab heute zum ersten Mal im neuen Café – gewissermaßen die erste Zweigstelle – gearbeitet. Im Park.
Es war kalt und es war schön. Dann war es warm. Einerseits weil die Sonne da war, andererseits weil viele Menschen da waren, die alle Zeug von mir haben wollten. Und ich hatte Spaß. Und sie hatten Spaß. Und ich hab meine Arbeit gut gemacht und die Welt zu einem besseren Ort.
Umwelttechnisch wahrscheinlich zu einem etwas schlechteren Ort, aber nicht willentlich.
Heute gehts mir gut. Ich freu mich hier zu sein. Manchmal so fest, dass ich einfach loslaufen muss. Und es ist schön, wenn ein Glücksgefühl so groß ist, dass es sich den Weg nach außen bahnen kann.
Ich genieße die Einsamkeit und vermiss dabei doch einige Menschen. Auch weil ich weiß, dass wir uns nie wieder so nahe sein werden.
Es ist eigenartig, aber genau diese Vergänglichkeit, die mich manchmaloft zweifeln lässt, freut mich. Denn sie verleiht den Dingen Wert. Aber nur dann, wenn man weiß, dass etwas Neues kommen wird.
Wenn nichts Neues kommt, hat man natürlich nichts, worauf man sich freuen kann. Wenn man auf etwas trinken soll, dann darauf, dass immer etwas Neues kommt, das das Herz erfrischt. Das sich dir wie eine warme Hand auf die Schulter legt und dir gleichzeitig in den Arsch tritt.
Wie ich mir den Himmel vorstelle: Der Himmel ist ein Ort, wo alle Menschen sind, die man mag. Und wo alle Menschen sind, die die Menschen mögen, die man mag.
Ein bisschen so wie auf der Erde – nur ohne die räumliche Distanz.
Ein bisschen so wie in einem Park. Den Kopf im Schoß eines lieben Menschen und gute Musik. Kein Small Talk Bedarf.
Ich habe gestern ein Angebot für Freundschaft auf ewig erhalten. La Vita e bella.
philosophil - 10. Feb, 23:54
Am Nachmittag der Tate Britain einen Besuch abgestattet. Bin auf der Toilette von einem Telefonanruf meiner Eltern überrascht worden. Hab versucht diesen Umstand zu verbergen. (Den Toilettenumstand.) Mit Erfolg hoffentlich.
Des Abends bin ich wieder gezeichnet worden. Einige haben mich ziemlich verbogen. Schiefe Augen, lange Nase, etc.
Ich habs ihnen nicht übel genommen ob der Gehaltserhöhung, die ich erhalten habe. Ich kann 3 mal 40 Minuten lang still sitzen und mich kaum bewegen und kaum zwinkern.
Künstler mögen das.
philosophil - 10. Feb, 23:53
Endlich wieder einmal geprobt. Ein neues Stück. Es heißt „Combat“ und ist genau das: Ein Kampf.
Es ist herrlich.
Voller Energie ohne Hirnonanie. Freude an der Bewegung.
Sollte ich einen Mitschüler dazu bewegen können zu Ostern mit nach Tirol zu kommen, so wird dieses Stück beim Vortragsabend gezeigt.
Der Termin steht noch nicht fest.
Fest steht, dass ich am 21. März nach Tirol komme und am 3. April das sinkende Schiff wieder verlasse.
Es wird gebeten, einen Abend frei zu halten. Sobald ein Termin feststeht, wird er auch bekannt gegeben.
Ich habe vor drei Stücke zu zeigen.
Das vom letzten Mal, eine anderes und ein eigenes.
Das eigene entsteht gerade. Und muss fertig werden.
philosophil - 10. Feb, 23:52
Schlagzeile auf dem Titelblatt der London Paper. Schule von 10.00 bis 14.00. Ähnlich erschöpft wie gestern in die Arbeit gewankt. Um 20.30 raus gekommen. Mit Schwung, Vertrauen in die Welt und mich.
Das erstaunt und erfreut mich gleichermaßen.
Mein Chef ist ein eigenartiger Kerl. Ich mag ihn. Trotzdem. Letzte Woche hat er sich ein wenig beschwert, dass ich zu langsam arbeite.
Diese Woche lobt er mich und gibt mir ein Trinkgeld.
Ich mag ihn nicht nur deshalb. Er ist ein netter Typ.
Dennoch versteh ich es nicht.
Ich hab auch zwei Hirter Biere bekommen.
Vielleicht sollte man weniger auf die Meinung anderer geben.
Ich freu mich auf das David Gray Konzert, ich kanns gar nicht sagen.
Ich hab mir schon einen Plan ausgearbeitet. Bis zum Konzert hör ich mich nochmals intensiv in alle Alben ein. Dann mach ich eine oder, wenn es sich ausgeht, zwei Wochen Pause, um dann nochmals kurz vor dem Konzert alles aufzufrischen. Ich bin einmal unvorbereitet auf einem Konzert gewesen und habs bitter bereut.
Juhuuuuu.
Viele seiner Lieder haben einen London Bezug und ich mag sie umso lieber deswegen.
philosophil - 10. Feb, 23:49
Ich bin heute nach 5 Stunden aus dem Studio gekrochen. Ich glaub, ich war in meinem ganzen Leben noch nie so erschöpft. Nicht körperlich sondern geistig. Und auch ein wenig körperlich.
Ich hatte mir einiges für heute vorgenommen und konnte nichts tun.
Gegen 22.30 bin ich wieder in Schwung gekommen. Die Tatsache, dass ich mir ein Ticket für das David Gray Konzert gekauft habe, hat da sicher einen kleinen Beitrag geleistet.
Das Problem war, dass ich mir vorgenommen hab um 23.00 schlafen zu gehen. Immerhin hab ich ca. 20 Minuten lang intensiv geprobt. Danach war ich allerdings so aufgekratzt, dass ich noch eine halbe Stunde wach im Bett gelegen bin und im Liegen weiter geprobt habe.
philosophil - 10. Feb, 23:48
Schrauben. Bohren. Ein wunderbarer Sonntag.
philosophil - 10. Feb, 23:47
„Dass Wien keine Weltstadt ist, merkt man daran, dass nach Mitternacht die U-Bahn nicht mehr fährt.“
Dieser Satz ist so oder so ähnlich in einer Wiener U-Bahnstation gesagt worden.
In London fährt die U-Bahn nach Mitternacht auch nicht.
Es gibt in dem David Gray Lied „Everytime“ die Zeile: „all the heads are turning now down the tottenham court road…“
Und ich hör das, während ich auf ein paar Menschen warte. Wo? In der Tottenham Court Road.
Das freut mich.
philosophil - 10. Feb, 23:46