Donnerstag, 10. Januar 2008

82. Tag

Vielleicht ist es gut, dass mein Leben zur Zeit von einigen Unsicherheiten geprägt ist. Ich tendiere dazu, mich in Sicherheiten häuslich einzurichten. Mit Auto und Hund.
Diese Engländerin wäre auch so eine Sicherheit gewesen. Eine, in der ich mich gerne eingerichtet hätte. Im doppelten Wortsinn. Ich hör schon auf – sie kommt nie wieder vor. (haha.)
Ich erhalte einige Arschtritte, die ich mir nur indirekt ausgesucht habe.
Ich versuche mich in den Unsicherheiten einzurichten und halte es mit dem Straßenmusikanten, der einem halben U-Bahn-Waggon in zwei Sätzen seine Lebensphilosophie mitgeteilt hat:
„Welcome to Earth! You are all winner! You were all faster than 2 million others sperms! You are all winner! Enjoy and don’t destroy, use and don’t abuse – Welcome to earth!”

81. Tag

Ich hab heute mit diversen Menschen gesprochen und kaum einem ist die Rückkehr leicht gefallen. Trotz der netten Menschen und der Schule.
Ich habe eine neue Mitbewohnerin. Sade. Schadeeeee sagt man. Eine 23jährige Rechtsberaterin, die mich gleich in eine theologische Diskussion verwickelt hat.
„Kann Gott Recht haben?“
Und: „Kann man im Falle Marias von freiwilligem Verkehr sprechen? Hätte Gott ein Nein akzeptiert?“
„Hat Gott Maria je Unterhalt bezahlt? Wenn nein – was anzunehmen ist – kann man ihre Himmelfahrt als ausreichende Entschädigung betrachten? Müsste man den Unterhalt nicht im Interesse der jesuanischen Halbgeschwister und deren Nachkommen nachträglich einklagen oder haben auch sie einen Freifahrtschein erhalten?“

Wenn man Theologie studiert hat, dann reden die Menschen entweder gar nicht mit einem oder sie reden nur über das eine.

xter. Tag

Erster Eintrag im neuen Jahr und schon tun sich Probleme auf. Wie soll ich mit der Zählung fortfahren? Wieder bei null beginnen? Oder die Tage dazwischen mitzählen?
Im Vertrauen darauf, dass ich mich nicht verzählt habe, schließe ich direkt an den letzten Eintrag an. Somit:

80. Tag
Heute ist nicht soviel geschehen, daher einige andere Dinge.

ad junge Engländerin. Nachdem sich die Weihnachtsferien in Bezug auf sie als Schrecken ohne Ende erwiesen haben, habe ich mich durchgerungen daraus ein Ende mit Schrecken zu machen. (poah. Ich merk, meine Finger sind ein wenig eingerostet.)
Eigentlich blöd, schließlich beendet man als guter Jäger und Sammler so etwas, bevor man das Land verlässt und nicht bevor man in eben jenes Land zurückkehrt.
Nun denn, die nächsten Ferien kommen bestimmt und dann mach ich’s besser.

Die Erleichterung, die auf diesen Schritt folgte, war nur von kurzer Dauer. Schließlich wäre ich gerne zu jemandem zurückgekommen. Es hat nicht sollen sein.
Hier möchte ich mich ganz besonders bei zwei sonntagabendlichen und herzerfrischenden Begegnungen bedanken, die mir die Hoffung in wasauchimmer zurückgegeben haben. Manchmal ist das Leben doch gut.
Und Schluß.

Der Abschied ist mir wieder sehr schwer gefallen. Mein kleines kaltes Herz ist doch zu erstaunlich viel Zuneigung fähig.
Vielen Dank auch.

Ad. Vortragsabend.
Saubeitl, Saubeitl, Saubeitl – alle miteinander! Bzw. alle, die nicht gekommen sind. Die Einladung war zu kurzfristig? Papperlapapp! Normalerweise lässt man alles liegen und stehen und kommt!
Das nächste Mal.
Diesmal sei euch noch verziehen.
Vielleicht stell ich ein paar Bilder ins Netz. (hier)

Immerhin: Herzlichen Dank an alle, die gekommen sind. Und etwas gemacht haben! Besonders habe ich die akustische Version eines wundervollen Liedes ins Herz geschlossen.

Noch etwas zum Abschied:
Auch Tirol ist der Abschied schwer gefallen. Aber wer kann ihm/ihr die Tränen verdenken.
Und: Englische Einflüsse in Tirol?!?

DSCN5199

Dieses Bild wurde von der Einstiegstelle aufgenommen. Man kann deutlich das Ziel erkennen. Es wurde mir verwehrt die kurze Strecke zu Fuß zurückzulegen.

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