73. Tag
Hab heute endlich ein lang ersehntes Erbstück in die Finger bekommen.
Ich wusste schon lange, dass es irgendwo sein muss. Ich hab zahllose Verwandte gelöchert, aber keine befriedigende Antwort erhalten. ‚Sie hätten auch nichts bekommen– und es wäre ohnehin nichts da gewesen…’
Saubären allesamt. Mir war klar, dass das reine Lügen waren, schließlich muss man nur die Augen aufmachen und man sieht sofort, dass es in Hülle und Fülle da ist. Großvater, Onkel – sogar in der eigenen Familie: Alle sprühen sie nur so über. Vor Charme.
Die letzten 24 Jahre war ich der Meinung, dass ich diesbezüglich das schwarze Schaf in unserer Sippe bin. Doch der heutige Tag hat mich eines besseren belehrt. Ich war dermaßen in Fahrt, dass selbst Mutter Teresa, Gott hab diese eiserne Jungfrau selig, weiche Knie bekommen hätte.
Ziel meiner Bestrebungen war – der geneigte Leser mag dies vielleicht schon erraten – eben jene Engländerin, die in letzter Zeit einige Wirbel in meinem kleinen, aber dennoch versauten Herzen verursacht hat.
Der Erfolg hat meine Erwartungen übertroffen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese Investition auf lange Sicht hin sinnvoll war. Bei der Wankelmütigkeit dieses Wesens ist es durchaus möglich, dass morgen schon ein ganz anderer Wind weht.
Doch ich habe vorgesorgt und bin guten Mutes. Ich weiß, wo meine Grenzen sind und werde gut auf mich schauen.
Dennoch sind einige Fragen in Bezug auf dieses Beziehungsding aufgetaucht. Aber ich hab jetzt immer so einen kleinen Gummihammer dabei. Damit hau ich mir ganz fest auf den Kopf, wenn Fragen auftauchen. Besonders Fragen, die mit ‚Warum’ beginnen.
Ich weiß nicht, ob das irgendwie damit zusammenhängt, aber ich schwing mich in letzter Zeit nur mehr an den Stangen durch die U-Bahn, auf meinem ganzen Körper wächst mir ein seidener Winterpelz und ich hab plötzlich Heißhunger auf Bananen. Warum…? Aua. Was…? Au…
Yeah.
Es funktioniert.
Diese mittelalterlichen Selbstgeißelungen werden völlig missverstanden.
Ich wusste schon lange, dass es irgendwo sein muss. Ich hab zahllose Verwandte gelöchert, aber keine befriedigende Antwort erhalten. ‚Sie hätten auch nichts bekommen– und es wäre ohnehin nichts da gewesen…’
Saubären allesamt. Mir war klar, dass das reine Lügen waren, schließlich muss man nur die Augen aufmachen und man sieht sofort, dass es in Hülle und Fülle da ist. Großvater, Onkel – sogar in der eigenen Familie: Alle sprühen sie nur so über. Vor Charme.
Die letzten 24 Jahre war ich der Meinung, dass ich diesbezüglich das schwarze Schaf in unserer Sippe bin. Doch der heutige Tag hat mich eines besseren belehrt. Ich war dermaßen in Fahrt, dass selbst Mutter Teresa, Gott hab diese eiserne Jungfrau selig, weiche Knie bekommen hätte.
Ziel meiner Bestrebungen war – der geneigte Leser mag dies vielleicht schon erraten – eben jene Engländerin, die in letzter Zeit einige Wirbel in meinem kleinen, aber dennoch versauten Herzen verursacht hat.
Der Erfolg hat meine Erwartungen übertroffen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese Investition auf lange Sicht hin sinnvoll war. Bei der Wankelmütigkeit dieses Wesens ist es durchaus möglich, dass morgen schon ein ganz anderer Wind weht.
Doch ich habe vorgesorgt und bin guten Mutes. Ich weiß, wo meine Grenzen sind und werde gut auf mich schauen.
Dennoch sind einige Fragen in Bezug auf dieses Beziehungsding aufgetaucht. Aber ich hab jetzt immer so einen kleinen Gummihammer dabei. Damit hau ich mir ganz fest auf den Kopf, wenn Fragen auftauchen. Besonders Fragen, die mit ‚Warum’ beginnen.
Ich weiß nicht, ob das irgendwie damit zusammenhängt, aber ich schwing mich in letzter Zeit nur mehr an den Stangen durch die U-Bahn, auf meinem ganzen Körper wächst mir ein seidener Winterpelz und ich hab plötzlich Heißhunger auf Bananen. Warum…? Aua. Was…? Au…
Yeah.
Es funktioniert.
Diese mittelalterlichen Selbstgeißelungen werden völlig missverstanden.
philosophil - 14. Dez, 02:24