Samstag, 20. Oktober 2007

19. Tag

Hab heute das erste mal in meinem leben gearbeitet. ausserhalb von oesterreich mein ich.
hoho. (nicht schlecht die pointe, hae?)

gut.
es gibt in London parks, in die man nur in begleitung eines kindes kommt.
in so einem arbeite ich jetzt. in einem cafe mit oesterreichischen spezialitaeten.
ich bin seit drei wochen hier und hab mehr deutsch als englisch gesprochen.
irgendwas laeuft hier falsch.

aber ich bin seit drei wochen hier und hab nun einen schluessel fuer einen (halboeffentlichen) park. nicht schlecht, oder?

Bin am abend ausgegangen statt ins bett. die gruppe, der ich mich angeschlossen hatte, hatte...
viel zu kompliziert zu erzaehlen.
schlussendlich haben wir zwei stunden in bussen, zuegen und ubahnen verbracht und schliesslich doch ins pub am eck gegangen.
seit geraumer zeit hier und noch nie "richtig" ausgegangen. irgendwas laeuft falsch.

18. Tag

Aus reiner Naechstenliebe meinen Computer als Speicherplatz zur Verfuegung gestellt.
Weil jemand seinen Computer neu aufsetzen will und dabei die alten daten behalten will.
30 GB mit zwei USB Sticks (zu 1 und 2 GB) hin und her geschoben. So kann man auch einen nachmittag und einen fruehen abend verbringen.
Statt aus bin ich dann ins bett gegangen.

15. Tag

1. Ratet mal wer eine Wohnung hat. Oder ein Zimmer. Ein Zimmer in einem Reihenhaus. Am Arsch der Welt, aber immerhin in einem schönen Haus. Ein schönes Zimmer – mit einem (hier kommt der für euch interessante Teil) Gästezimmer.

Ja. Ich weiß, dass es recht schwierig ist. Gut, ich sag’s. Ich! Yeah.

Bevor ihr jetzt raus lauft und Flüge nach London bucht: 1. Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben 2. Ich zieh erst im November ein.
Also easy.

2. Ich könnte euch eine ganz wunderbare Geschichte erzählen. Auch mit Fotos und so. Wenn sie nicht mir passiert wäre. So gibt’s leider nichts.
Ich sitz nur da und weiß, dass mich in dieser Stadt nur ganz wenige Menschen kennen. Und die, die euch kennen (vielleicht) wissen nix.
Und denen, die davon wissen, ist’s eh wurscht, weil es für sie ganz normal ist.

3. Zum Thema Job möchte ich noch nichts sagen. Über ungeborene Kinder spricht man nicht. Obwohl man es eigentlich schon tut. Schließlich sieht man sie ja meistens. Ihre Hüllen deuten zumindest auf sie hin.
In diesem Fall aber noch nicht.

16. Tag

Ich kann am 28. Oktober in meine neue Wohnung einziehen. Heute Abschlussbesprechung mit meiner Vermieterin. Candy.
Eigenartigerweise hat sie etwas unterschrieben und nicht ich. Aber das ist mir ganz recht. So bleib ich frei und ungebunden.
Was mir zu meinem Glück noch fehlt ist ein Referenzschreiben. Sie will es als eine Art Sicherstellung, dass ich nicht ihre Möbel über Nacht auf einem Markt verscherble und mich mit dem Geld nach Jamaika absetze. Ich habe um ehrlich zu sein kurz mit diesem Gedanken gespielt.
In meiner unendlichen Weisheit habe ich beschlossen, mir dieses Schreiben selbst auszustellen. Schließlich kenne ich mich am besten von allen Menschen. Mit all meinen Stärken und Vorzügen.
Gott zum Gruße.

17. Tag

Den ganzen Tag einen Platz gesucht und nicht gefunden. Eigentlich nur den halben Tag gesucht.
Dennoch den Platz nicht gefunden.
Es eine Art Schrottplatz in Camden. Irgendwo. Ich weiss nicht mehr wo.

14. Tag

Es gibt jeden Sonntag bei den Katholiken eine Veranstaltung, die Kaffeehaus heißt. So auch diesen Sonntag. Die Idee dahinter ist, dass man zusammen kommt und sich ein wenig kennen lernt.
Das Ganze findet im Wohnzimmer statt, ein sehr schöner, um nicht zu sagen nobler Raum mit einem riesigen Bücherregal von Nick Hornby bis Hildegard von Bingen. Dazwischen sitzen 15 – sich mehr oder minder fremde – Menschen um die zwanzig im Kreis und reichen sich gegenseitig Kaffeetassen und Kuchenstücke. Die Atmosphäre ist ungefähr so locker wie die katholische Sittenlehre.
Und da sitzt man nun. Das Gespräch, von Natur aus eher lahm, gewinnt endlich mühsam hinkend an Höhe, nur um an seinem geschwätzigen Gipfel abrupt und völlig übergangslos in das Tal der Stille zu stürzen. Die Leute, ob ihrer Jugend noch völlig unbeholfen in der gesellschaftlichen Disziplin der kleinen Rede, kommen nach einer kleinen Verschnaufpause wieder etwas in die Gänge, leider mit demselben Ergebnis. Vielleicht darf man noch erleben, wie diese sisyphussche Kreisbewegung ihre Schwingen zu einer gottgefälligen Spirale erhebt. Aber das weiß nur der Herr allein.
Auswege sind in Sicht. Ein Freund von mir war in der Lage ein Gespräch mit seiner Sitznachbarin zu beginnen, das nach Bruch der Hauptleitung die olympische Gesprächsfackel hätte weiter tragen können. Leider war das Gespräch eher persönlicher Natur und erschlaffte zusehends, als der allgemeine Fokus seine beiden glühenden Augen auf das junge Pflänzlein warf. Zur allgemeinen Erheiterung.
Gut das mir das nicht passiert ist.
Wie dem auch sei, die allgemeine Erheiterung verpuffte und es blieb Stille zurück. Etwas, das wir jungen Leute so dringend brauchen wie ein Loch im Knie.

Auf die Fetztaschen und gegen die Pappenhalter!

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