Dienstag, 20. Juli 2010

277. Tag

Unsere Kew-Garden Jahreskarten kommen. Solange man Student ist, sind sie noch relativ erschwinglich. Wir koennen nun, so oft wir wollen rein und raus. Und rein und raus. Klingt wie Sex, ist es aber nicht.

276. Tag

H. meine Mitbewohnerin, Mitbegruenderin von Shunt, (mit)veranstaltet eine Benefizveranstaltung fuer Shunt.
Ich bin die Pre-Show-Show, gekommen, um einen Hauch von Magie in diese manchmal so trist anmutende Welt zu bringen.
Und ich bin gekommen, um zu bleiben.

275. Tag

Waehrend mein Boss auf Urlaub ist, pass ich auf seine Wohnung auf. Und kann so tun, als haette ich meine eigene Wohnung. Fuer drei Wochen nur, aber immerhin. Sicher, das Zeug in der Wohnung ist nicht meines, aber darueber muss man hinwegsehen.
Ich hab fuer die Zeit mein Zimmer untervermietet. Eine 16 jaehrige Italienerin kann fuer drei Wochen so tun, als haette sie ein Zimmer in London.
Doch dafuer muss ich erst Platz schaffen.

274. Tag

Hotel Medea. Eine Show, die um 23.00 beginnt und um 5.00 endet. Sehr interessant. Sehenswert.
Viele Luecken, viele Sachen, die mir nicht gefallen. Doch trotzdem sehenswert.

273. Tag

Es regnet als gaebe es kein Morgen mehr. Ich hab meine Regenjacke bei S. gelassen und muss auf eine Regenluecke warten, um trocken in die Arbeit zu kommen.
Radfahren wird immer beliebter und so kommt es, dass nun an manchen Kreuzungen mehr Radfahrer als Autos stehen.
Ein Tour de France Feeling kommt auf. Man schenkt sich keinen Meter, nimmt Abzweigungen ueber Gehsteige - eine alte Frau bringt 15 Punkte.

272. Tag

Seit beinahe einem Jahr hab ich nicht mehr mit der Frau Stockinger zusammengearbeitet. Die Wiedersehensfreude ist grosz, auch wenn viel zu tun ist.

271. Tag

Mein Boss faehrt fuer drei Wochen auf Urlaub. Da der Rubel in der Zeit weiter rollen soll, muss jemand die Waren vom Lager ins Geschaeft bringen. Wer macht das? Don Felipe mit dem Fuehrerschein. Jetzt versichert in England.
Heute braus ich probeweise durch die Groszstadt.
Rock'n'Roll.


270. Tag

Freiheit!

269. Tag

Ich beende den Rahmen fuer S.'s Leinwand. Ein gewaltiges Teil. Ich bin stolz auf mein Werk.

Am Abend sehe ich mein erstes Spiel der WM. Das Finale. Bei der letzten WM war es dasselbe.
Ich hoffe auf kein Golden Goal und ein nervenaufreibendes Elfmeterschiessen.
Ich muss erfahren, dass es das Golden Goal nicht mehr gibt.
Ich bin enttaeuscht.
Ebenso vom Spiel.
Allerdings nicht von den spanischen Fans.


268. Tag

Heute will ich dazu einladen einen anderen Begriff zu meditieren: "Sex in Space Party"
Bei einer solchen werden die Dienste eines "physical actors" verlangt.
...
...
...
(Randbemerkung: Ein Bekannter hat mich mal gefragt, ob man "physical actor" frei mit Pornodarsteller uebersetzen kann. Kann man nicht.)
So wie gestern, werden die Bilder weit von der Wirklichkeit entfernt sein. Die wilden 70er sind anscheinend ein fuer allemal vorbei.
Die sexuelle Befreiung ist getan. Zurueck in den Kaefig. Die Konservativen sind in der Regierung und das einzige, was am ehesten an Sex herankommt ist eine Masseurin, die Entspannungsmassagen anbietet. Ausschlieszlich Schultern und Ruecken.
Nicht dass ich gefragt haette.

267. Tag

Ich hab die magische Kommune in den letzten Jahren gemieden, doch, nun denke ich, ist es an der Zeit eine Annaeherung zu versuchen.
Ich opfere meinen Freitag Abend fuer ein Seminar von Jason England. (Amerikaner.)
Es ist eine herbe Enttaeuschung.
Ich lade die geschaetzte Leserin ein fuer einig kurze Momente die Augen zu schlieszen, den Ausdruck "Zauberseminar" zu meditieren und zu beachten, welche Bilder auftauchen.
Was immer die Bilder auch seien moegen, sie sind wahrscheinlich weit von der Realitaet entfernt.
Denn die sieht so aus:
Alte, verschwitzte Maenner in einem heruntergekommenen Lokal, die einem dicken mittelalten Amerikaner zusehen, wie er langweilige Kartentricks vorfuehrt.


266. Tag

S. ist noch Studentin - im Gegensatz zu mir.
Sie hat ihr Abschlussprojekt in 2 Wochen und will dafuer eine riesige Leinwand bauen. Sie hat ihre Qualitaeten, doch die liegen nicht im handwerklichen - konstruierenden Gebiet.
Dafuer sind meine dort. Und es macht Spasz etwas zu bauen.

Zum ersten Mal seit Jahren geh ich zum Friseur. Es ist spannend. Friseure sind meine Zahnaerzte. Friseure sind fuer mich, was Zahnaerzte fuer manch andere sind.
Ein Glueck fuer mich, denn es waere fatal gewesen, wenn ich in den letzten mein eigener Amateur Zahnarzt gewesen waere.


265. Tag

S.'s Cousine heiratet und hat einen reichen Verlobten/Mann in spe.
So reich, dass er uns beiden Fluege bezahlt, damit wir bei der Hochzeit in Oktober sein koennen.
Hm.
Huahh!


264. Tag

Ein halber Tag Freiheit. Ich versuch das Glas halb voll zu sehen.


263. Tag

Freiheit! Nichts ist sueszer als ein Tag gefuellt mit nichts.
Sicher ein Depressiver wuerde das anders sehen.


262. Tag

4. Juli.
Ich feiere die Unabhaengigkeit mit meiner amerikanischen Liebsten.
Unabhaengigkeit wovon?
Geld, Oel, Macht?


261. Tag

Heute hab ich in 10 Stunden im Kaffee weniger verdient als gestern in 2 Stunden. Hm.
Ich beginne ueber den Wert von Arbeit nachzudenken, hoer aber schnell wieder damit auf. Das deprimiert nur.

260. Tag

Kuerzlich hab ich darueber lamentiert, dass ich schon lange keinen Zauberauftritt hatte und nun ein email mit Anfrage.
Geburtstagsfeier im Oxford and Cambridge Club (http://www.oxfordandcambridgeclub.co.uk). Ein Ort, an dem die Zeit vor 100 Jahren angehalten wurde.
Strenge Krawattenpflicht und Taschenverbot.
Ich verstoss gegen beides, da ich das eine nicht, das andere im Ueberfluss hab.
Der Portier zeigt mir, wo ich mich umziehen kann - und die Art und Weise wie er es mir zeigt, macht deutlich, dass es keine Frage des Wollens/Nicht-Wollens auf meiner Seite ist.
Ich mach ihm deutlich, dass ich gut aussehe, so wie ich bin - und in diesem Moment wird mir bewusst, dass dieser Abend ein guter Abend wird. Und er wird es.


259. Tag

Ich hab vor mehr als einem Jahr den Plan gefasst die Menge von weltlichen Dingen, die ich besitze konstant zu halten. Ich war ein wenig nachlaessig in letzter Zeit, doch heute greif ich wieder durch: Ich tausche 6 Buecher gegen ein Radschloss und Kotfluegel.



258. Tag

Ich seh den 2. Celebrity in drei Jahren: Boris Johnson.
Ich begruesze ihn mit: "Serwas Buergermoaschter!"
Doch er versteht nicht.
Vielleicht ahnt er, dass ich ihn nicht gewaehlt habe.

257. Tag

Mein letzter Schultag.
Ich hab nachgerechnet: Ich bin seit 20 Jahren Student.
Ich weisz noch, wie ich vor drei Jahren begonnen hab in dem Wissen, dass dies meine wahrscheinlich letzte schulische Ausbildung werden wuerde. Jetzt ist sie fertig und ich freu mich darauf endlich nur mehr meine Anforderungen erfuellen zu muessen. Ein Bett und Essen.
Freiheit.
Eine lange Vorbereitungsphase geht zu Ende.

Auf eine eigenartige Art und Weise.
Ich hab ein Abschlussgespraech mit meinen Lehrern und eines wird deutlich. Ich hab mich in den letzten Jahren mehr meinen Mitschuelern angenaehert als meinen Lehrern.
Es war uns in den letzten drei Jahren nicht erlaubt Auffuehrungen zu filmen. Meine Lehrer haben fleiszig gefilmt und gemeint, wir bekommen dann am Ende der drei Jahre eine nette DVD mit unserem Zeug.
Angesichts der Tatsache, dass die Absolventen letztes Jahr nix bekommen haben, hab ich Piratenraubkopien meiner Sachen (leider nicht von allen) angefertigt. Raubkopien, das muss man sich mal vorstellen. Kameras versteckt.
Wie dem auch sei, die Sache wurde mir zu bloed und ich frag unschuldig, wann ich denn die Videos bekommen kann.
Antwort: "Diese Videos sind Eigentum der Schule und koennen nicht kopiert werden."
Philipp: "Ich versteh das nicht, warum koennen sie nicht kopiert werden?"
Antwort: "Die sind Eigentum der Schule."
Philipp: "Ich versteh den Zusammenhang nicht."
Antwort: "Die Shows sind unsere Sachen, die wir auf gemacht haben."
Philipp: "Hm. Und die Compositions, die wir gemacht haben?"
Antwort: "Wir haben von Anfang unser Feedback geben bis zum Ende..."
Philipp: "Ich versteh nicht..."
Antwort: "Wenn du Videos haben willst, dann geh und mach deine eigenen Shows und film die..."

Hm. Da sagt man immer das Leben ist nicht schwarz/weisz. Meine Lehrer sind schwarz und weisz. Nein, dunkelschwarz und hellgrau. Insofern stimmts wieder. Das Leben ist nicht schwarz/weisz.

256. Tag

Ausflug in die Kew Gardens. Wir kommen hin, trotz anfaenglicher Verstaendigungsschwierigkeiten.
Ein wundervoller Ort. Ein wundervolles Picknick.
DSCN7136

255. Tag

Mit den Eltern in der Tate. Ich kauf meiner Schwester eine Postkarte, die ich ihr hoffentlich bald schicken werde...
Dritte und letzte Auffuehrung.
All der Aufwand und Aerger und Schweisz... fuer drei Auffuehrungen.
Aber ich hatte auch ein wenig Spasz:

DSCN7133
... ohne Haarteil


DSCN7128
...mit Haarteil!
Man sollte nicht leiden muessen fuer die Kunst.




254. Tag

Premiere und 2. Auffuehrung von "The Trial of Mr Punch"
Meine Eltern und S bringen es auf den Punkt: Gute Darsteller, schlechtes Stueck.
Sie sind vielleicht ein wenig voreingenommen. Doch damit liegen sie meist richtig.


253. Tag

Meine Eltern sind da!


252. Tag

Noch drei Tage. Das Proben oedet mich an. Wir verausgaben uns auf einer Buehnen-Imitation.


251. Tag

Wir koennen das Theater benutzen. Und tun gut daran. 35 Menschen auf einer Buehne. Bzw. drei kleinen Buehnen. Chaos.
Aber der Durchlauf ist ganz ok.
Ich bin bereit.


250. Tag

Die Show ist fertig. Unter Regie-Diktatur entstanden. Weder Meinungs- noch Pressefreiheit. Ich versuche meine subversiven Botschaften auf Deutsch an den Mann zu bringen - in dem Wissen, dass ich nur eine Minderheit erreichen werde.
Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden - so weit ich es als meine Arbeit bezeichnen kann.
Es ist ein eigenartiges Gebilde, dass ich da erschaffen habe. Abhaengig von ganz vielen, mir groszteils unbekannten Faktoren, traegt es mich entweder bis ans Ende der Welt oder bricht nach wenigen Sekunden zusammen.
Wie und warum?
Ich weisz es noch nicht.


249. Tag

Leider hat mein Hund mein 'ein Satz Resuemee' gefressen, daher musste ich meine 6-seitiges Meisterwerk abgeben. Und Gott sah, dass es gut war.


248. Tag

"What is stylisation on Corporeal Mime?"
It's the art of the so-fucking-obvious-that-it-makes-your-nose-bleed.

Ich schaffs meine sechs Seiten auf einen Satz zu reduzieren.
Allerdings brauch ich den ganzen Tag dazu.


247. Tag

Ich sehe S's Show zum dritten (und letzten) Mal und es ist spannend zu sehen, dass die meisten Stuecke ihr hohes Niveau ueber alle Auffuehrungen hinweg behalten.


246. Tag

Space Lab.
S hat an ihrer Schule ein Fach, das so heiszt. Es geht darum ausgehen von verschiedensten Inspirationsquellen (Texte, Charaktere, Musik,...) Objekte zu bauen (Puppen, Kokons, abstrakte Formen,...) und diese dann im Raum zu bewegen.
Die Vision ihrer Schule ist, Menschen zu helfen das Theater von morgen zu erschaffen.
In den Stuecken, die sie bisher gezeigt haben, hab ich das nicht gesehen. Doch im Space Lab sieht man es. Neues, spannendes, ungewoehnliches. Gewagtes. Ehrliches. Persoenliches.
Sehr interessant und inspirierend.


245. Tag

Meine Stimme ist weg.
Corinne meint: "You have such a weak voice, don't you have a voice training?"
Nein gute Frau, ich hab meinen Koerper in den letzten drei Jahren trainiert.

Es gibt Ort, an denen sollte man nur eine bestimmt Zeit lang bleiben.
Ich glaub, dass ich diese Zeit schon ueberschritten habe.
10 Tage noch.


244. Tag

Endlich ist meine Zeit gekommen: Mein groszer Text ist dran. Es ist spannend, weil ich in den letzten drei Jahren nicht mit Text gearbeitet habe und die Fuelle an Text meinen Bewegungsraum eingrenzt.
Leider sind meine Mitspieler ziemliche Pfeifen und aus einer "Philipp und die Gruppe" Szene wird eine "Die Gruppe gegen Philipp". Wir proben ueber eine Stunde an einer 3 Minuten Szene.
Am Ende kann ich nur mehr kraechtzen. Ich kann 30 Leute nicht eine Stunde lang ueberschreien.

S hat ihre Schlussauffuehrung.
Ich hab den Groszteil der Stuecke, die sie zeigen, im Laufe des letzten Jahres schon gesehen. Doch es ist beeindruckend, wo sie die Stuecke hingebracht haben.


243. Tag

Besuch aus Tirol. Freunde in unbekannter Umgebung zu sehen, ist schon eigenartig. Doch auch schoen.
Eigenartig, weil die Umbegung schon bekannt ist - allerdings sehr losgeloest von den Freunden.
Was ich sagen will, ist, dass nicht immer etwas Vertrautes entsteht, wenn man Vertrautes zusammenbringt.
Vielleicht auch, weil die Zeit immer zu kurz ist.


242. Tag

Mein Cousin hat Geburtstag. 23 Jahre wird er alt. Das ist schon unglaublich. Jetzt war er grad 6.

Endlich besuchen wir Hoxton Hall, das Theater, in dem in zwei Wochen spielen. Die Reise gestaltet sich spannend, weil dem Franzosen die Fahrradkette bricht. Doch es geht abwaerts und er haengt sich an mich dran.
Das Theater ist wunderschoen, die Buehne besteht aus drei Ebenen
http://www.hoxtonhall.co.uk/hire/spaces/
Wir proben in unserer Schule: auf einer Ebenen Flaeche mit Klebestreifen-Markierungen, die die Buehen simulieren sollen.
Viel Spasz wuensch ich uns allen, wenn wir das Chaos in 3D umsetzen sollen.



241. Tag

Unsere Nachbarn veranstalten einen Open Studio Day.
S. und ich besuchen sie und werden von einer nackten Frau begrueszt, deren Nackheit nur bedingt von Suessigkeiten bedeckt wird. Sie fordert uns auf, etwas von ihrem Koerper zu naschen. S tuts. Ich zieh mich mit Verweisen auf meine kontinentale Zugeknoepftheit aus der Affaere.
Es tut gut aus einem Land zu kommen, das nicht fuer seine Freizuegigkeit bekannt ist. Da kann man Menschen nur ueberraschen. Oder sich gemaechlich zuruecklehnen.
Die Ausflug wird von einem betrunkenen Zauberer gekroent, der uns auffordert Karten zu ziehen. Ich frag ihn, warum.
Er ist zu betrunken, um zu verstehen. Ich folge seiner Aufforderung. Und welche Wunder, er verliert sie, um sie wieder zu finden.
Wir verlieren ihn, in der Hoffnung, ihn nicht wieder zu finden.


240. Tag

Die Freundin des Franzosen (der 4% des aktiven Teils waehrend der Proben ausmacht. Er verdient es insofern, als er wirklich talentiert ist. Allerdings ist es eine Schulauffuehrung. Das heiszt, es sollten alle was lernen. Nicht nur der Auserwaehlte. Meine Chance darauf der Auserwaehlte zu sein, sind insofern niedrig, als meine Kritik an meinen Lehrern nicht immer so latent ist, wie wir alle es gern haetten. aber zurueck zum Samstag und seiner Freundin: Sie) ist Taenzerin und als solche Teil eines Tanzprojekts mit dem Namen LOOP.
Der Name spricht fuer sich selbst. Eine 2minuetige Sequenz wird innerhalb von 45 Minuten immerwieder in Varianten wiederholt, sodass das Publikum, das auf allen Seiten sitzt, alles aus jeder Perspektive sieht.
Ich denk, es waer eine gute Idee gewesen, alle Leute auf eine Seite zu setzen. Das haette den Loop ueberfluessig gemacht und uns ca. 35 Minuten und den Darstellern viel Energie erspart.
Die Freundin war sehr gut, das steht fest. Ich wuensch ihr einen guten Choreograph.


239. Tag

Die Bilanz der letzten drei Probentage: 20 Minuten war ich produktiv - und es lag nicht an mir.
Immerhin ist Freitag und ich muss die Kerle in den naechsten 2 Tagen nicht sehen.


238. Tag

Some choose to sit and watch.
I don't.


237. Tag

Nach dem gestrigen Aufschwung, werd ich heute (zusammen mit 94% meiner Mitstreiter) wieder auf die Reservebank verbannt.


236. Tag

Angesichts der Untaetigkeit waehrend der letzten Proben, mach ich mich auf die Socken und red mit meinen Lehrern. Die geben mir einen Text, den ich lernen soll. Der Text ist ganz witzig, ergibt allerdings ueberhaupt keinen Sinn. Dazu kommt noch, dass es kein Monolog ist, sondern ungefaehr noch zehn andere Menschen Saetze haben.
Das macht es nicht unbedingt leichter den Text zu erarbeiten.
Doch ich geb mein bestes und hab viel Spasz. Mit mir allein.


235. Tag

Monday Morning.
In den letzten 3 Probentage hab ich nur zugeschaut und nix getan.
Dabei kann man bekanntlich auch viel lernen.
Zum Beispiel wie man seine Fingernaegel reinigt und gleichzeitig vorgibt gebannt zuzuschauen.

234. Tag

Wieder arbeiten mit diesen jungen Leuten.
Ich vermisse es mit Menschen zu arbeiten, die ich mag und die wissen, was sie tun.

233. Tag

Samstag ist mein freier Tag. Theoretisch.
Praktisch sollte ich an meinem Essay schreiben. Was ist Stilisierung.

Angesichts der Brisanz des Themas kann man sich nur schwer erklaeren, warum ich den Tag lieber mit Tagtraeumen verbringe.
Am Abend kommt das schlechte Gewissen und mit ihm auch die Gewissheit: In meinem neuen Leben nach der Schule moechte ich mindestens einen freien Tag pro Woche, den ich ohne Probleme vertraeumen kann.

Ich tue Busze mit einem Besuch eines Contemporary Dance Stuecks im Barbican Centre. Wenigstens muessen wir nicht fuer die Tickets zahlen.
Danach bin ich wieder schuldenfrei.

232. Tag

Ich entdecke einen wunderbaren Markt, versteckt an der Seven Sisters Road, der allen moeglichen Ramsch zu Schleuderpreisen verkauft.


231. Tag

Heather meine Mitbewohnerin hat mir Freikarten fuer ihre Show besorgt.
Ich sehe sie zum 2. Mal und es ist eine der besten Shows, die ich hier gesehen habe:
www.shuntmoney.co.uk

Mit mir kommt unter anderem ein anderer Exil-Tiroler, den ich leider nur viel zu selten zu sehen bekomme.


230. Tag

Boyz-Night-Out.
Wir sehen Robin Hood.
Schoen, dass die Hollywood Welt noch in Ordnung ist. Man weisz noch, wer gut und was zu tun ist.


229. Tag
Es regnet den ganzen Tag, doch ich erwische die Sonnenluecke, um trocken von der Schule in die Arbeit zu kommen.


228. Tag

Meine Bank schickt mir einen Brief. Ich hab ihnen Geld fuer ein Jahr gegeben und sie haben mir Zinsen gegeben: 1,88 Pfund.
Ich bin versucht sie anzurufen, um zu fragen, ob das ein Scherz ist.
Allerdings wuerde ich fuer das Telefonat mehr zahlen.


227. Tag

Wir brechen den Park-Cafe-Umsatz-Rekord.
Doch wir muessen einen hohen Preis dafuer zahlen.


226. Tag

On the borderline.
Das schlechteste professionelle Stueck, das ich je gesehen habe.
Doch das gibt Hoffnung. Wenn die ueberleben koennen, dann kann jeder ueberleben.


225. Tag

Pruefungstag. Endlich ist er da.
Das Feedback?
Zitat: "The music was highly inappropriate."

J., meine Mitarbeiterin mit dem Wiener Schmaeh, wuerde darauf sagen:
"Deine Mutter highly inappropriate!"

Und das triffts.

Und wir haben alle bestanden.

Jetzt gilt es nur mehr einen Essay zu schreiben.


224. Tag

Die Pruefungen werden von einem Compositiontag unterbrochen.
Ich weisz nicht, was mir lieber ist...


223. Tag

Zweiter Tag. Die Leistung steigt ein wenig, doch nix was wir Drittklaessler am Freitag nicht toppen koennten. Hehe.

222. Tag

Pruefungen. Erster Tag.
Es tut gut zu sehen, dass die Leute im ersten und zweiten Jahr nicht besser sind als wir. Man muss sich auch mal nach unten vergleichen...


221. Tag

Angesichts der Pruefungstage, die uns morgen und uebermorgen ins Haus stehen, erhalten wir Probe-frei. Zumindest einen Teil des Tages.


220. Tag

Vampire Weekend.
Es gibt eine Band, die Vampire Weekend heiszt.
Das wusste ich allerdings nicht.

Letztes Wochenende hoer ich im Radio:
"This is Vampire Weekend..."
Und ich denk mir, diese Englaender sind schon Deppen. Die haben Vampir-Wochenenden. So ein Quatsch.
Dieses Wochenende hoer ich wieder im Radio:
"This is Vampire Weekend..."
Und ich denk mir: "Das gibts ja nicht. Schon wieder Vampir-Wochenende. Das heiszt ja nix... das sind schon Trottel."
3 Minuten spaeter klaert mich der Moderator auf:
"This was Vampire Weekend with their new single..."
Jaja. Si tacuisses... Gottseidank

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